Die Investitionen in Deutschland leiden unter den gegenwärtigen makroökonomischen Rahmenbedingungen. Bei den realen Bruttoanlageinvestitionen war im Jahr 2023 nochmals ein Rückgang gegenüber dem Vor-jahr in Höhe von 0,7 Prozent zu verzeichnen.
Leasing-Marktbericht 2024
Gutachten im Auftrag des Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die Investitionen in Deutschland leiden unter den gegenwärtigen makroökonomischen Rahmenbedingungen. Bei den realen Bruttoanlageinvestitionen war im Jahr 2023 nochmals ein Rückgang gegenüber dem Vor-jahr in Höhe von 0,7 Prozent zu verzeichnen.
Damit liegen sie seit nunmehr drei Jahren um mehr oder weniger durchgehend gut 2 ½ Prozent unter dem Niveau von 2019. Die realen Ausrüstungsinvestitionen legten im Jahr 2023 um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Im vierten Quartal 2023 setzte sich der Erholungstrend jedoch nicht weiter fort und sie lagen preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt zuletzt wieder etwas unter dem Niveau des vierten Quartals 2019. Infolge der stark angestiegenen Finanzierungskosten waren die Bau-investitionen in den vergangenen drei Jahren rückläufig. Insgesamt lagen sie preisbereinigt im Jahresdurch-schnitt 2023 um fast 7 Prozent unter dem letzten Höhepunkt des Jahres 2020. Die sogenannten Sonstigen Anlagen liegen seit Anbeginn der Krisen in preisbereinigter Betrachtung durchgängig unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Im Jahresdurchschnitt 2023 klaffte eine Lücke von fast 3 ½ Prozent.
Die Investitionen der Leasing-Wirtschaft werden besonders durch das Mobilien-Leasing geprägt. Dessen Volumen erhöhte sich im Jahr 2023 auf 73,60 Milliarden Euro (+26,3 Prozent). Dies lag vorrangig am Pkw-Geschäft, welches teilweise durch einen Sondereffekt beeinflusst wurde. Das Immobilien-Leasing war mit einem Volumen von weniger als einer Milliarde Euro weiterhin weniger bedeutend. Positiv war die Dynamik beim Mietkauf, wo das Volumen auf 11,39 Milliarden Euro anstieg (+8,4 Prozent). Die Leasing-Quote der Mobilien (26,7 Prozent) stieg im vergangenen Jahr spürbar an. Bei den Immobilien blieb die Leasing-Quote auf niedrigem Niveau.
Von überragender Bedeutung für die Leasing-Branche ist weiterhin der Bereich Pkw, der für mehr als die Hälfte des Anschaffungswerts der Leasing-Objekte steht. Am aktuellen Rand zeigt sich weiterhin eine positive Dynamik. Die stärkste Dynamik ist in der Objektgruppe Luft-, Schienen- und Wasserfahrzeuge zu beobachten. Der Wert ist jedoch durch Sondereffekte von Großaufträgen verzerrt. Ebenfalls sehr dynamisch entwickelten sich die Objektgruppen Fahrräder & E-Roller, Baumaschinen und Agrartechnik. Einen Rückgang des Leasing- Geschäfts gab es lediglich in der Objektgruppe Immaterielle Wirtschaftsgüter. Unter Berücksichtigung der Preissteigerungen war auch das Leasing-Geschäft mit Produktionsmaschinen rückläufig.
Im Gefolge der krisenbedingten Abschwächung im Jahr 2023 haben sich auch die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft für das Jahr 2024 über den gesamten Jahresverlauf 2023 eingetrübt. Das reale Bruttoinlands-produkt dürfte in diesem Jahr kaum über das bereits schwache Vorjahresniveau und auch weiterhin nicht über das Produktionsniveau des Jahres 2019 hinauskommen. Die IW-Verbandsumfrage lässt ein schwaches Investitionsjahr 2024 erwarten. Dies deckt sich auch mit den Einschätzungen der meisten Konjunkturprognosen für Deutschland. Etwa drei Viertel der Verbände geht von rückläufigen Investitionen aus.
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