Das vergangene Jahr wurde weiterhin stark durch die Corona-Pandemie geprägt. Die zunächst erwartete Erholung bei der Investitionstätigkeit fiel erheblich schwächer aus als erwartet: Die preisbereinigten Bruttoanlageinvestitionen lagen im Jahresdurchschnitt 2021 zwar über dem Vorjahreswert, gegenüber dem Jahr 2019 besteht jedoch noch eine Investitionslücke von 0,8 Prozent.
Leasing-Marktbericht 2022
Gutachten im Auftrag des Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Das vergangene Jahr wurde weiterhin stark durch die Corona-Pandemie geprägt. Die zunächst erwartete Erholung bei der Investitionstätigkeit fiel erheblich schwächer aus als erwartet: Die preisbereinigten Bruttoanlageinvestitionen lagen im Jahresdurchschnitt 2021 zwar über dem Vorjahreswert, gegenüber dem Jahr 2019 besteht jedoch noch eine Investitionslücke von 0,8 Prozent.
Während sich die Bauinvestitionen und die Investitionen in immaterielle Kapitalgüter positiv entwickelten, ist die Lage bei den für die Leasing-Branche wichtigen Ausrüstungsinvestitionen weiterhin schwach.
Für die Investitionen der Leasing-Wirtschaft ist besonders das Mobilien-Leasing von großer Bedeutung, dessen Volumen 2021 auf 60,86 Milliarden Euro anstieg (+0,6 Prozent). Dies liegt jedoch noch unter dem Wert von 2019. Das Immobilien-Leasing ist mit 2,09 Milliarden Euro vergleichsweise unbedeutend. Eine positive Dynamik zeigt sich beim Mietkauf, wo das Volumen auf 9,04 Milliarden Euro anstieg (+10,2 Prozent). Die Leasing-Quote der Mobilien (26,7 Prozent) erreichte 2021 noch nicht wieder das Niveau des Jahres 2019, die der Immobilien (1,3 Prozent) hingegen schon.
Mehr als die Hälfte des Anschaffungswerts der Leasing-Objekte, die 2021 mittels Leasing und teilweise per Mietkauf finanziert wurden, ging in den Bereich Pkw. Damit wird der Anschaffungswert der vergangenen beiden Jahre übertroffen. Bei den Nutzfahrzeugen liegt der Wert ebenfalls höher als in den vergangenen beiden Jahren. Die Produktionsmaschinen sowie der Bereich Büromaschinen und EDV konnten das Vor- Corona-Niveau noch nicht wieder erreichen. Dies kann an einer allgemeinen Investitionszurückhaltung liegen und dürfte Nachholeffekte nach sich ziehen. Dasselbe gilt für die Luft-, Schienen- und Wasserfahrzeuge, was zudem der speziellen Situation in der Logistik-Branche geschuldet sein dürfte. Positiv entwickelten sich die sonstigen Ausrüstungen, die Immobilien und die Medizintechnik.
Die Belastungen durch Pandemie, Produktionsstörungen und Preiseffekte dämpfen die wirtschaftliche Dynamik im Jahr 2022. Trotz der Herausforderungen gehen die deutschen Unternehmen mit Zuversicht in das Jahr. Vor allem im Dienstleistungssektor haben sich die Investitionsperspektiven deutlich verbessert. In der Industrie gibt es ebenfalls Branchen, wo sich die Investitionen wieder erholen. Es kann insgesamt gesehen mit einem deutlichen Anstieg der Investitionstätigkeit gerechnet werden. Für die Leasing-Branche besteht die Chance von überdurchschnittlichen Wachstumsraten, besonders wenn sich die erwartete Angebots-knappheit im Automobilsektor entspannt.
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