Im internationalen Vergleich zeigte sich Deutschland bisher als eine weitestgehend durchlässige Gesellschaft mit guten Aufstiegsmöglichkeiten für breite Bevölkerungsschichten und einer unterdurchschnittlichen Ungleichheit in den verfügbaren Haushaltseinkommen.

Berufliche Selbstständigkeit: Ein wichtiger Faktor für die soziale Durchlässigkeit in Deutschland
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Im internationalen Vergleich zeigte sich Deutschland bisher als eine weitestgehend durchlässige Gesellschaft mit guten Aufstiegsmöglichkeiten für breite Bevölkerungsschichten und einer unterdurchschnittlichen Ungleichheit in den verfügbaren Haushaltseinkommen.
Im Jahr 2018 überraschte die OECD jedoch mit dem ungewöhnlichen Ergebnis, dass Deutschland eines der undurchlässigsten Industrieländer sei. Wie sich zeigen lasst, ist für dieses Ergebnis eine eher unübliche Eingrenzung der Untersuchungsgruppe auf ausschließlich abhängig Beschäftigte maßgeblich. Mithilfe von Längsschnittdaten des Sozio-oekonomischen Panels wird für westdeutsche Vater-Sohn-Paare systematisch dargelegt, wie unter Einbezug der Selbstständigen die Arbeitseinkommensmobilität um ein Drittel höher ausfällt als bei ihrem Ausschluss, womit die Ergebnisse im Bereich früherer Schätzungen liegen. Der positive Einfluss der Selbstständigkeit stellt sich dabei für die hier betrachteten westdeutschen Vater-Sohn-Paare als besonders groß dar, wenn Vater und Sohne überwiegend unterschiedlichen Erwerbsformen nachgingen. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die berufliche Selbstständigkeit ein wichtiger Faktor für die soziale Durchlässigkeit in Deutschland ist und daher in intergenerationalen Einkommensmobilitätsanalysen stets berücksichtigt werden sollte. Warum der Effekt der Selbstständigkeit auf die Arbeitseinkommensmobilität nicht in allen Industrieländern in die gleiche Richtung zeigt, muss in zukünftigen Forschungsarbeiten untersucht werden.


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