1. Home
  2. Studien
  3. Protektionismus eindämmen und WTO-Reform vorantreiben
Jürgen Matthes Gutachten 10. November 2020 Protektionismus eindämmen und WTO-Reform vorantreiben

Die Bundesregierung hat die EU-Ratspräsidentschaft in einer kritischen Zeit übernommen. Das gilt jenseits der direkten makroökonomischen Folgen der Corona-Krise auch für die Handelspolitik der EU. Gerade für Deutschland mit seiner exportorientierten Wirtschaft sind die Weichenstellungen entscheidend, die aktuell getroffen oder eingeleitet werden.

PDF herunterladen
Protektionismus eindämmen und WTO-Reform vorantreiben
Jürgen Matthes Gutachten 10. November 2020

Protektionismus eindämmen und WTO-Reform vorantreiben

Gutachten im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Die Bundesregierung hat die EU-Ratspräsidentschaft in einer kritischen Zeit übernommen. Das gilt jenseits der direkten makroökonomischen Folgen der Corona-Krise auch für die Handelspolitik der EU. Gerade für Deutschland mit seiner exportorientierten Wirtschaft sind die Weichenstellungen entscheidend, die aktuell getroffen oder eingeleitet werden.

Die EU sollte sich in einem geopolitisch schwierigeren internationalen Umfeld strategischer aufstellen. Die Welthandelsorganisation (WTO) sollte dabei eine zentrale Rolle spielen. Das multilaterale Regelwerk macht den Welthandel durch das Prinzip der Nicht-Diskriminierung effizient und verlässlich. Auf diese Weise schafft die WTO globale Wohlfahrtsgewinne von schätzungsweise 850 Milliarden US-Dollar, auf Deutschland entfallen beachtliche 66 Milliarden US-Dollar. Das verwundert nicht, wird doch der Handel der deutschen Wirtschaft mit so wichtigen Partnern wie den USA, China und den übrigen BRIC-Staaten nach WTO-Regeln abgewickelt.

Bedauerlicherweise befindet sich die WTO derzeit in einer tiefen Krise, vor allem weil die USA das Streitschlichtungsorgan, das Juwel der WTO, durch eine Blockade der Besetzung von Schiedsexperten außer Kraft gesetzt haben. Ein entscheidender Grund lag darin, dass sie sich durch die Berufungsinstanz (Appellate Body) in ihren Schutzbedürfnissen gegenüber den Wettbewerbsverzerrungen durch Chinas Staatskapitalismus zu stark eingeschränkt sehen. Die EU hat allerdings zusammen mit einigen anderen WTO-Mitgliedern (u. a. mit China, aber nicht den USA) temporär eine Ersatz-Berufungsinstanz (MPIA – Multiparty Interim Appeal Arbitration Arrangement) in Kraft gesetzt. Außerdem hat sie – teils allein, teils gemeinsam mit anderen Mit-gliedern – zahlreiche Vorschläge für eine Reform wichtiger WTO-Regeln gemacht.

PDF herunterladen
Protektionismus eindämmen und WTO-Reform vorantreiben
Jürgen Matthes Gutachten 10. November 2020

Jürgen Matthes: Protektionismus eindämmen und WTO-Reform vorantreiben – Handelspolitische Empfehlungen für Bundesregierung und EU

Gutachten im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Der Weg bleibt holprig
Thomas Obst / Maximilian Stockhausen / Arthur Metzger IW-Kurzbericht Nr. 47 26. Juli 2024

Inflation in der Eurozone: Der Weg bleibt holprig

Die Inflation in der Eurozone befindet sich auf dem Rückzug. Ein Aufatmen wäre aber verfrüht. Zweitrundeneffekte im Arbeitsmarkt sind im vollen Gange und setzen die Geldpolitik weiter unter Druck.

IW

Artikel lesen
Hubertus Bardt IW-Policy Paper Nr. 5 23. Juli 2024

Trump oder Harris oder …? Worauf sich Europa einstellen muss

Wenige Monate vor der Präsidentschaftswahl in den USA hat Donald Trump gute Chancen auf eine Wiederwahl. Auf Seiten der Demokraten hat der amtierende Präsident seine Kandidatur nach langem Zögern zurückgezogen, Vizepräsidentin Kamala Harris wird mit hoher ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880