Häufig fokussieren Verteilungsanalysen entweder auf Einkommen oder Vermögen. Ein umfassendes Bild des materiellen Wohlstands der Haushalte ergibt sich erst durch eine kombinierte Betrachtung beider Größen. Die vorliegende Analyse ermittelt daher, wie sich das Einkommen der Haushalte und ihre Zugehörigkeit zu Einkommensschichten verändert, wenn das vorhandene Vermögen hypothetisch auf die erwartete Restlebenszeit aufgeteilt wird.
Wie verteilt sich der Wohlstand in Deutschland?: Eine kombinierte Betrachtung von Einkommen und Vermögen
IW-Trends
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Häufig fokussieren Verteilungsanalysen entweder auf Einkommen oder Vermögen. Ein umfassendes Bild des materiellen Wohlstands der Haushalte ergibt sich erst durch eine kombinierte Betrachtung beider Größen. Die vorliegende Analyse ermittelt daher, wie sich das Einkommen der Haushalte und ihre Zugehörigkeit zu Einkommensschichten verändert, wenn das vorhandene Vermögen hypothetisch auf die erwartete Restlebenszeit aufgeteilt wird.
Da höhere Einkommen tendenziell mit höheren Vermögen einhergehen, führt das erweiterte Einkommen zu einer höheren Ungleichheit. Die höhere Konzentration der Vermögen wird jedoch nicht vollständig auf die Einkommen übertragen, da auch ein Teil der Menschen mit geringen und mittleren Einkommen über nennenswerte Vermögen verfügt. Durch die kombinierte Betrachtung wird vor allem deutlich, dass die über 65-Jährigen zwar über unterdurchschnittliche Einkommen verfügen, aber häufiger über höhere Vermögenswerte. Dies führt in Summe zu einer Verbesserung ihrer Wohlstandsposition gegenüber den Jüngeren und zu einem höheren Anteil der Älteren in der oberen Mittelschicht und bei den relativ Reichen, wenn erweiterte Einkommen berücksichtigt werden. Wenngleich es sich um eine hypothetische Betrachtung handelt, die weiterhin mit Unsicherheiten bei der Vermögenserfassung behaftet ist, verdeutlicht die Analyse, dass bei der Abschätzung von Alterseffekten die Berücksichtigung von Vermögen bedeutend ist. Unter Einbeziehung von Vermögen tritt noch deutlicher hervor, dass Ältere unterdurchschnittlich häufig von Armutsrisiken betroffen sind. Die Unterschiede in der kombinierten Ressourcenausstattung sollten bei der Bewertung von Einkommensrisiken Berücksichtigung finden.
Mariano Calderón / Judith Niehues / Maximilian Stockhausen: Wie verteilt sich der Wohlstand in Deutschland? Eine kombinierte Betrachtung von Einkommen und Vermögen
IW-Trends
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Armuts(risiko)grenzen – eine kritische Auseinandersetzung
Dieser Beitrag diskutiert einen von Becker et al. (2022) und Becker (2024) entwickelten Ansatz zur empirischen Herleitung von Armutsgrenzen, der auf einem multidimensionalen Ressourcenansatz basiert und neben einer integrativen Betrachtung von Einkommen und ...
IW
Versprechen gebrochen?: Wohlstand und soziale Durchlässigkeit durch Arbeit und Leistung
Die Soziale Marktwirtschaft mit ihren fundamentalen Prinzipien (Preisstabilität, freier Wettbewerb) war in der Bevölkerung weniger gefestigt als heute und stand im Systemwettbewerb mit der staatsdirigistischen Planwirtschaft im Ostblock.
IW