Die internationale Arbeitsteilung entlang der Wertschöpfungskette ist das A und O des deutschen Geschäftsmodells. Damit verbunden sind erhebliche Effizienzgewinne, die nicht nur mit einer Kostenersparnis und somit höherer preislicher Wettbewerbsfähigkeit einhergehen, sondern auch den Zugang zu einem breiten Spektrum an Rohstoffen und Vorprodukten ermöglichen.
Stellungnahme Enquete-Kommission „Krisenfeste Gesellschaft” des Landtags Baden-Württemberg: Nachhaltigkeit und Resilienz globaler Wertschöpfungsketten
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die internationale Arbeitsteilung entlang der Wertschöpfungskette ist das A und O des deutschen Geschäftsmodells. Damit verbunden sind erhebliche Effizienzgewinne, die nicht nur mit einer Kostenersparnis und somit höherer preislicher Wettbewerbsfähigkeit einhergehen, sondern auch den Zugang zu einem breiten Spektrum an Rohstoffen und Vorprodukten ermöglichen.
Bereits seit längerer Zeit rückt dabei neben der Effizienz die Nachhaltigkeit als ein weiteres Ziel in den Vordergrund, dem globale Wertschöpfungsketten aufgrund der zunehmenden Anforderung durch den Kunden sowie als Folge gesetzlicher Vorgaben gerecht werden müssen. Zudem haben die multiplen globalen Krisen der letzten Jahre die Verwundbarkeit des deutschen Geschäftsmodells offenbart, so dass es immer wichtiger wird, die Wertschöpfungsketten nicht nur effizient und nachhaltig, sondern auch resilient auszugestalten. Gerade die Energiekrise und die damit verbundenen Entwicklungen haben die Attraktivität des hiesigen Standortes erheblich verschlechtert. Einst unter den Top 5, liegt Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit gemäß Angaben des Institute for Management Development (IMD) nun auf Rang 22. In dieser Gemengelage brauchen die deutschen Unternehmen einen verlässlichen wirtschaftlichen Rahmen und klare Signale von der Wirtschaftspolitik, dass sie daran arbeitet, die Attraktivität des Standortes aufrechtzuerhalten, die Wirtschaft krisenfester zu machen und den sich bereits abzeichnenden Herausforderungen durch rechtzeitige Maßnahmen adäquat zu begegnen. Dazu gehören unter anderem:
- Verbesserung der Qualität der lokalen Infrastruktur (Verkehr, Digitales, Energie, Bildung) durch gezielte Investitionen, um die Attraktivität des Standortes wieder zu erhöhen;
- Grundlegende Steuerreform, um dem internationalen Wettbewerb standhalten zu können;
- Erleichterung der Integration von Migranten in den deutschen Arbeitsmarkt, um den sich durch den demografischen Wandel verschärfenden Fachkräfteengpässen entgegenzuwirken;
- Attraktive Anreize für die Gründung von Startups – etwa in Zusammenarbeit mit Hochschulen und Universitäten, um die Innovationskraft der Wirtschaft zu stärken;
- Detailliertes Monitoring von Klumpenrisiken entlang der Wertschöpfungskette, um kritische Abhängigkeiten zu identifizieren und Maßnahmen zur Senkung bestehender Risiken zu ergreifen;
- Hilfe bei der Anbahnung von Geschäftsbeziehungen zu alternativen Wachstumsmärkten aus Asien, Afrika und Südamerika, um die Umsetzung der Diversifizierungsstrategie von Unternehmen zu unterstützen;
- Erarbeitung einer Resilienzstrategie, einschließlich Aufrechterhaltung von Produktionskapazitäten von energieintensiven Industrien durch gezielte Unterstützungsmaßnahmen;
- Unterstützung der EU-Handelspolitik: Ratifizierung des EU-MERCOSUR-Handelsabkommens und weiterer Abkommen in der Zukunft, um den besseren Zugang zu neuen Märkten zu ermöglichen;
- Erleichterungen bei der Umsetzung des Lieferekettensorgfaltspflichtengesetzes, um die Belastung für KMU zu senken;
- Verstärkte Unterstützung von Ländern mit Governance-Problemen durch Kapazitätsaufbau vor Ort, um die Nachhaltigkeit der internationalen Wertschöpfungskette zu stärken, ohne dabei die preisliche Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zu beeinträchtigen;
- Klare Ablehnung der geplanten EU Due Diligence Directive in ihrer jetzigen Form, um eine weitere Steigerung der Compliance Kosten zu verhindern.
Stellungnahme Enquete-Kommission „Krisenfeste Gesellschaft” des Landtags Baden-Württemberg: Nachhaltigkeit und Resilienz globaler Wertschöpfungsketten
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