Das jährlich von der Evangelischen Akademie zu Berlin, der Katholischen Akademie in Berlin und dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln veranstaltete Wirtschaftsethische Forum erfreute sich auch in diesem Jahr wieder großer Beliebtheit. Über 200 Interessierte hatten sich angemeldet und 150 Teilnehmer konnten mit hochrangigen Podiumsgästen über „Wirtschaftswachstum um jeden Preis“ diskutieren.
Nachhaltiges Wachstum
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Das jährlich von der Evangelischen Akademie zu Berlin, der Katholischen Akademie in Berlin und dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln veranstaltete Wirtschaftsethische Forum erfreute sich auch in diesem Jahr wieder großer Beliebtheit. Über 200 Interessierte hatten sich angemeldet und 150 Teilnehmer konnten mit hochrangigen Podiumsgästen über „Wirtschaftswachstum um jeden Preis“ diskutieren.
Wachstum ist der sozialverträglichste Weg aus der Schuldenkrise. Nur über Gewinne können Unternehmen langfristig Beschäftigung für Arbeitnehmer, Zulieferer und Dienstleister sicherstellen und somit zum sozialen Zusammenhalt der Bevölkerung beitragen, betonte das Vorstandsmitglied der Bayer AG, Dr. Pott. Daher versuche sein Unternehmen den großen Megatrends wie demografischer Wandel und Klimawandel durch die Entwicklung innovativer und nachhaltiger Produkte zu begegnen.
Prof. Hüther verdeutlichte in seinem Rückblick auf die Wirtschaftsgeschichte, dass Wirtschaftskrisen und Stagnation kein neues Phänomen sind. Bereits in der vorindustriellen Zeit hatte man zum Beispiel mit Agrarkrisen (Teuerungs- und Hungerkrisen) und Spekulationskrisen zu kämpfen. Die Tulpenmanie im 17. Jahrhundert ist die erste gut dokumentierte Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte, die am 7. Februar 1637 platzte. Beim Warenhandel, bei Finanzierungsinstrumenten, im Wechselverkehr oder auch beim Handel mit Staatsschuldtiteln sind immer wieder Spekulationskrisen aufgetreten oder zu erwarten. Im Laufe der Zeit ist der Zusammenhang von Handelskrisen und wirtschaftlicher Entwicklung jedoch enger und globaler geworden. Technischer Fortschritt erfordert laufend höhere Kapitalvorschüsse, die nur bei der Erwartung steigender Absatzpreise fließen. Enttäuschte Absatzerwartungen – wie bei der Immobilienkrise auch – lassen Preise fallen und Kredite faul werden. Die Folgen sind und waren Fabrikschließung und Arbeitslosigkeit. Solche zyklischen Krisen sind bei regionalen Auswirkungen als Anpassungsschübe im Strukturwandel unvermeidbar und auch akzeptiert. Bei großen systemischen Risiken hingegen ist die Politik gefordert, den Schaden zu begrenzen. Allerdings jeweils mit dem Ziel wieder auf einen höheren Wachstumspfad zu gelangen. Wachstum kann dabei quantitativ oder qualitativ sein, beides dient letztlich der Wohlstandsmehrung. Dabei sind eine größere Anpassungsfähigkeit der Wirtschaftsordnung und eine höhere Risikoakzeptanz der Individuen durch die Globalisierung und den starken Standortwettbewerb gefordert.
Prof. Binswanger machte in seinem Vortrag dann deutlich, dass es durch diese Beschleunigung zu „Tretmühlen des Glücks“ gekommen sei. Jeder einzelne müsse für sich prüfen, ob nicht weniger manchmal mehr sei. Nach zwei anregenden Podiums- und Plenumsdiskussionen im Anschluss an die Vorträge waren sich die Podiumsteilnehmer am Ende der Veranstaltung zumindest insoweit einig, dass Wirtschaft und Politik gemeinsam gefordert sind, wirtschaftliches Wachstum mit der Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt in Einklang zu bringen. Eine Gesellschaft ohne Wachstum würde letztlich ihre sozialen Strukturen einfrieren. Zentrale Gerechtigkeitsforderungen wie Chancengerechtigkeit könnten kaum noch erfüllt werden, da es zu Null-Summenspielen kommt, sprich einer nur soviel gewinnen kann, wie ein anderer verliert. Wachstum eröffnet hingegen Gestaltungsspielräume, auch für Sozialpolitik.
Vorträge und weitere Impressionen zur Veranstaltung finden Sie unter: http://www.wirtschaft-und-ethik.de
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