Die MINT-Arbeitskräftelücke steigt auf einen April-Rekordwert in Höhe von 320.600 fehlenden MINT-Arbeitskräften. Ohne erste Erfolge bei der Zuwanderung würde die Lücke bei über 600.000 liegen. Die größten Engpässe bestehen in den Bereichen Energie/Elektro und IT.
MINT-Frühjahrsreport 2022: Deutschland fehlen 320.600 MINT-Arbeitskräfte
Gutachten für BDA, MINT Zukunft schaffen und Gesamtmetall
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die MINT-Arbeitskräftelücke steigt auf einen April-Rekordwert in Höhe von 320.600 fehlenden MINT-Arbeitskräften. Ohne erste Erfolge bei der Zuwanderung würde die Lücke bei über 600.000 liegen. Die größten Engpässe bestehen in den Bereichen Energie/Elektro und IT.
Im April 2022 lagen in den MINT-Berufen insgesamt rund 499.600 zu besetzende Stellen vor. Gleichzeitig waren bundesweit 180.054 Personen arbeitslos gemeldet, die gerne einem MINT-Erwerbsberuf nachgehen würden. Daraus lässt sich in einem ersten Schritt im Rahmen einer unbereinigten Betrachtung ableiten, dass über sämtliche Anforderungsniveaus bundesweit mindestens 319.500 offene Stellen in MINT-Berufen nicht besetzt werden konnten. Unter Berücksichtigung des qualifikatorischen Mismatches resultiert für April 2022 eine über sämtliche 36 MINT-Berufskategorien aggregierte Arbeitskräftelücke in Höhe von 320.600 Personen.
Dies ist die höchste Lücke für einen April seit dem Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2011. Mit 149.800 Personen bilden im April 2022 die MINT-Facharbeiterberufe die größte Engpassgruppe, gefolgt von 136.300 Personen im Segment der MINT-Expertenberufe sowie 34.400 im Segment der Spezialisten- beziehungsweise Meister- und Technikerberufe.
Differenziert man die Lücke nach MINT-Bereichen, so zeigen sich die größten Engpässe in den Energie-/Elektroberufen mit 82.500 und in den IT-Berufen mit 60.600. Auch in den Bauberufen und in den Berufen der Maschinen- und Fahrzeugtechnik gibt es große Engpässe.
Der Ukraine-Krieg ist mit großen Unsicherheiten für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland und damit auch mit den kurzfristigen MINT-Bedarfen verbunden. Ferner entsteht im Zuge der Umstrukturierung der Energieversorgung weiterer Transformationsdruck. In den Arbeitsmarktdaten zeigt sich dieser unsichere Ausblick bisher noch nicht. In den kommenden Jahren werden Demografie, Dekarbonisierung und Digitalisierung größere Auswirkungen auf den MINT-Bedarf in Deutschland haben.
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