Als Folge der demografischen Entwicklung werden in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich rund ein Viertel aller Beschäftigten im Maschinenbau in den Ruhestand wechseln. Das entspricht nach aktuellem Stand mehr als 296.000 Personen.
Beschäftigung kurz vor und nach dem Renteneintritt
Gutachten im Auftrag von der Impuls-Stiftung für den Maschinenbau- den Anlagenbau und die Informationstechnik
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Als Folge der demografischen Entwicklung werden in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich rund ein Viertel aller Beschäftigten im Maschinenbau in den Ruhestand wechseln. Das entspricht nach aktuellem Stand mehr als 296.000 Personen.
Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl an Personen, die potenziell eine Beschäftigung im Maschinenbau aufnehmen könnten, mit rund 118.000 Personen deutlich niedriger. So ergibt sich ein rein rechnerischer Saldo von 178.000 Personen, die der Branche in den nächsten Jahren fehlen könnten.
Die Erwerbsbeteiligung der 60- bis 64-Jährigen nahm zwar in den letzten Jahrzehnten so stark zu wie in keiner anderen Altersgruppe. Nach dem Erreichen des 65. Lebensjahrs sinkt der Anteil der Erwerbstätigen jedoch deutlich. Die Ergebnisse der IW-Beschäftigtenbefragung 2024 zeigen, wie tief verwurzelt die Vorstellung eines vorzeitigen Renteneintritts in Deutschland ist: Jeder Vierte sieht sich nicht in der Lage, bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter zu arbeiten. Der Anteil derer, die sich einen vorzeitigen Renteneintritt wünschen, liegt sogar bei rund einem Drittel.
Die individuelle Entscheidung über den Renteneintrittszeitpunkt basiert – unbeeindruckt von der gesellschaftlichen Herausforderung und möglichen Wohlfahrtsverlusten als Folge des sinkenden Arbeitskräfteangebots – auf einer Abwägung zwischen finanziellen Einbußen und dem Wunsch nach Freizeit. Daneben ist jedoch auch das Gefühl, genug geleistet zu haben, eng mit dem Wunsch nach einem vorzeitigen Renteneintritt verknüpft. Hier sind Akteure der Politik, die Sozialpartner und Betriebe aufgerufen, dem Narrativ entgegenzuwirken, welches den Rentenbezug nach einer bestimmten Anzahl von Beschäftigungsjahren als (unantastbaren) Verdienst der Lebensleistung deklariert und damit jedwede Bemühungen um eine Steigerung der Erwerbsarbeit im Alter konterkariert.
Das Bewusstsein über den sich zuspitzenden demografischen Wandel und Erkenntnisse über die individuellen Präferenzen zum Renteneintritt führen zu der Frage, wie Menschen zu einem längeren Verbleib im Erwerbsleben motiviert werden können. Zudem braucht es Ansätze, um die Weiter- und Wiederbeschäftigung von Rentenbeziehern in den Unternehmen zu erleichtern. Die Befragungsergebnisse signalisieren, dass sich zumindest rund 36 Prozent der Beschäftigten vorstellen können, auch über das gesetzliche Renteneintrittsalter hinaus zu arbeiten. Mittlerweile setzt auch gut die Hälfte der Unternehmen in Deutschland laut Zahlen des IW-Personalpanels aus dem Sommer 2024 zumindest einen Mitarbeiter ein, der das gesetzliche Renteneintrittsalter erreicht hat oder bereits eine Rente bezieht. Knapp vier von zehn Unternehmen scheitern allerdings an arbeits- und sozialrechtlichen Fragen, obwohl sie bereits Erfahrungen mit der Beschäftigung von Silver Worker haben oder diese aktuell einsetzen.
Beschäftigung kurz vor und nach dem Renteneintritt
Gutachten im Auftrag von der Impuls-Stiftung für den Maschinenbau- den Anlagenbau und die Informationstechnik
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Beschäftigungsdynamik im Niedriglohnsektor
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IW
Agenda 2030: Arbeitsmarktpolitische Weichenstellungen für die Jahre 2025-2029
Die Arbeitsmarktentwicklung ist derzeit von einer konjunkturellen Eintrübung gekennzeichnet, hinter der sich allerdings eine strukturelle Wachstumsschwäche verbirgt. Das Wohlstandmodell steht vor großen Herausforderungen.
IW