Drei von vier Ingenieuren kommen aus nichtakademischen Elternhäusern, wie eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zeigt. Ingenieure haben damit so gut wie keine anderen Hochqualifizierten den Aufstieg durch Bildung geschafft. Bei Juristen und Medizinern hingegen kommt über die Hälfte des Nachwuchses aus traditionellen Akademikerfamilien.
Karriere durch Bildung
Der Ingenieurberuf profitiert davon, dass es in den vergangenen Jahren für Kinder nichtakademischer Eltern generell leichter geworden ist, eine Hochschulkarriere einzuschlagen. Erreichten in Deutschland Mitte der 1990er Jahre erst 15 Prozent von ihnen einen Studienabschluss, sind es aktuell 20 Prozent.
Dass gerade der technikinteressierte Nachwuchs seine Bildungschancen konsequent nutzt, ist auch gut so – schließlich werden Ingenieure dringend gebraucht. Im vergangenen Jahr lag die Differenz zwischen freien Jobs und verfügbaren Arbeitskräften im Mittel bei 35.900 unbesetzten Stellen, aktuell sind es sogar bereits wieder über 60.000. Das kostet bares Geld: Mindestens 3,3 Milliarden Euro Wertschöpfungsverlust sind Deutschland durch den Fachkräfteengpass 2010 entstanden.
Oliver Koppel
Ingenieurarbeitsmarkt 2010/11 – Fachkräfteengpässe trotz BildungsaufstiegStudie in Kooperation mit dem Verein Deutscher Ingenieure

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