Die demografische Entwicklung hat den Ausbildungsmarkt fest im Griff: Die Zahl der Schulabgänger ohne Studienberechtigung, also jener Jugendlichen, die typischerweise eine duale Ausbildung absolvieren, sinkt. Deshalb gibt es immer weniger neu abgeschlossene Ausbildungsverträge – im Jahr 2012 lag ihre Zahl um 3,1 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Entsprechend ist zwischen den Unternehmen längst ein Wettbewerb um Auszubildende entbrannt.
Werben um Schulabgänger
Es sind nicht nur die rückläufigen Schulabgängerzahlen, die ausbildenden Unternehmen vor allem in Ostdeutschland zu schaffen machen: Immer mehr junge Leute drängen an die Hochschulen, statt eine Ausbildung zu machen. Inzwischen ist der Anteil der Studienabsolventen an der Bevölkerung auf 30 Prozent gestiegen; im Jahr 2000 waren es gerade einmal knapp 16 Prozent. Für Unternehmen, die sich in der Ausbildung engagieren, ist es mittlerweile oft sehr schwierig, Ausbildungsplätze zu besetzen.Im Wettbewerb um Auszubildende ist daher zweierlei entscheidend:
Zum einen müssen sich Ausbildungsbetriebe bemühen, alle Jugendlichen anzusprechen – auch die sogenannten speziellen Zielgruppen. Hierzu zählen unter anderem Jugendliche mit Behinderung oder sozialer Benachteiligung beispielsweise durch ein einkommensschwaches Elternhaus. Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen bietet hier das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (www.fachkraeftesichern.de).
Zum anderen gilt es, die duale Ausbildung noch attraktiver zu gestalten, etwa durch die Vermittlung von Zusatzqualifikationen. Beispiele sind technische Fähigkeiten in kaufmännischen Ausbildungen oder Fremdsprachenkenntnisse. Auch die Möglichkeit, einen Auslandsaufenthalt zu absolvieren, gehört dazu. Knapp ein Viertel der ausbildungsaktiven Unternehmen bietet heute schon Zusatzqualifikationen an, weitere 10 Prozent planen es.
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