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Zeige Bild in Lightbox Ein Kind malt mit Wasserfarben, während seine Mutter am Tisch neben ihm vor einem Computer sitzt.
Schwer beschäftigt: Mutter und Kind bei der Arbeit (© Getty Images)
Ruth Maria Schüler / Maximilian Stockhausen / Axel Plünnecke / Holger Schäfer IW-Nachricht 13. Mai 2023

Fünf Fakten zum Muttertag: Mütter verdienen 3.000 Euro weniger im Jahr

Rente, Einkommen, Arbeitszeit: Die ökonomische Lage von Frauen mit Kindern unterscheidet sich noch immer stark von der von Vätern oder Frauen ohne Kinder. Zum Muttertag haben Wissenschaftler am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) fünf Fakten zur ökonomischen Situation von Müttern in Deutschland zusammengetragen.

  1. 3.171 Euro: So viel weniger verdienten Mütter durchschnittlich im Jahr 2019 als kinderlose Frauen. Das zeigt eine IW-Sonderauswertung von Daten aus dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP). Besonders groß ist der Unterschied in der Altersgruppe der 30- bis 50-Jährigen: Kinderlose Frauen verdienten hier im Mittel 40.290 Euro – Mütter jedoch nur 25.821 Euro.
     
  2. Erwerbstätige Mütter arbeiten im Median 30 Stunden pro Woche – acht Stunden weniger als erwerbstätige Frauen ohne Kinder. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist der Unterschied sogar noch größer. Dort sind es insgesamt 40 Stunden. Die Zeit für Care-Arbeit ist hier nicht miteingerechnet. 
     
  3. Nur 39,7 Prozent aller Mütter mit einem Kind unter drei Jahren waren im Jahr 2022 erwerbstätig. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts. Bei Vätern ist die Quote mit 89 Prozent deutlich höher.
     
  4. Mütter bekommen weniger Rente. Frauen mit Kindern, die 2021 erstmals eine Rente bezogen, bekamen eine durchschnittliche Rente von 871 Euro , bei Frauen ohne Kinder waren es 897 Euro. Die Summe sinkt, je mehr Kinder eine Frau hat: Bei vier und mehr Kindern sind es nur 767 Euro. Das geht aus der Statistik der Deutschen Rentenversicherung hervor.
     
  5. Im Frühjahr 2022 fehlten noch immer rund 266.000 Betreuungsplätze für unter Dreijährige. Die Kitalücke ist damit zwar knapp 90.000 Plätze kleiner als noch drei Jahre zuvor. Weil seit dem vergangenen Jahr viele Menschen aus der Ukraine Schutz vor dem Krieg suchen, könnte sich die Lage aber wieder verschärfen.

„Beruf und Familie sind für viele Frauen immer noch schwer zu vereinbaren“, sagt IW-Ökonomin Ruth Maria Schüler. Das zeige sich über den kompletten Lebenslauf von Müttern. Niedrige Renten von Müttern seien die Folge von geringeren Einkommen und Arbeitszeiten. „Um diese Lücke zu schließen muss an der Wurzel des Problems angesetzt werden: Die Politik muss endlich die Kita-Lücke schließen“
 

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Die Kitalücke schließt sich langsam
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