Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatem verschwimmen, immer mehr „Tagelöhner“ bieten als quasi-entrechtete cloud-worker über das Internet ihre Arbeitsleistung an und Maschinen und Roboter vernichten Millionen Arbeitsplätze – das sind nur einige Horrorszenarien, die Kritiker der Digitalisierung entwerfen. Doch ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Innovationen verändern die Arbeitswelt, aber zum Positiven.

Keine Angst vor der Digitalisierung!
Zweifelsohne wird sich das Berufsleben durch die Digitalisierung verändern: Geschäftsmodelle geraten auf den Prüfstand oder werden neu gedacht. Berufe werden durch den Einsatz von Technologien überflüssig, verändern sich oder entstehen ganz neu. Dies bedeutet auch, dass sich die Menschen auf diesen Wandel einstellen und Kompetenzen, die in einer digitalisierten Wirtschaft gefragt sind, aufbauen und entwickeln müssen. Doch das ist im Grunde nichts Neues: Im 19. Jahrhundert revolutionierte die Dampfmaschine die damalige Arbeitswelt – und ganz neue Arbeitsfelder und Jobs entstanden. Das gilt auch für die Automatisierungswelle der 1970er und 1980er Jahre.
Ähnlich wird die Digitalisierung die derzeitige Arbeitswelt verändern: Wenn sich Arbeitsort und Arbeitszeit flexibilisieren lassen, haben die Menschen mehr Möglichkeiten Arbeit und Privatleben in unterschiedlichen Lebensphasen individuell zu organisieren. Das Internet ermöglicht es Selbständigen, den Kundenkreis auszudehnen und neue Geschäftsfelder zu entdecken. Gleichzeitig stirbt das traditionelle Unternehmen aber genauso wenig aus wie das sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnis.
Die Lehren aus der Vergangenheit zeigen, dass mit einem Technologisierungsschub wirtschaftliches Wachstum und mehr Beschäftigung einhergehen. In welchem Umfang dies gelingt, hängt davon ab, ob Unternehmen und Beschäftigte den Wandel aktiv gestalten können.
Ein Drittel der hiesigen Unternehmen beschäftigen sich bereits intensiv mit dem Thema Digitalisierung. Und diese Firmen blicken optimistisch in die Zukunft, wie eine IW-Studie zeigt. Sie gehen davon aus, dass die Digitalisierung hilft, ihre Innovationskraft zu steigern und ihre Arbeitsorganisation zu flexibilisieren.

Stellungnahme zu den Anträgen der Fraktion DIE LINKE im BT-Ausschuss Arbeit und Soziales: Zukunft, mitbestimmt
Die in den Anträgen 20/5587, 20/5405 und 20/5406 geforderten Änderungen des Betriebsverfassungsgesetzes sind empirisch nicht fundiert und können auch mit Blick auf grundsätzliche ökonomische Überlegungen nicht überzeugen.
IW
Ergebnisorientierte Führung vor und nach der Covid-19-Krise
Ergebnisorientiertes Führen wird relevanter. Der Anteil der Unternehmen, in denen Führungskräfte sensibilisiert werden, ergebnisorientiert zu führen, ist zwischen 2018 und 2023 um 6 Prozentpunkte auf 69 Prozent angestiegen. Ein ergebnisorientierter ...
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