Die OECD hat in der Studie „Lernen für die Arbeitswelt“ erstmals die Stärken des deutschen Berufsbildungssystems angemessen gewürdigt. Sie lobt das hohe Ansehen, die flexible und arbeitsmarktnahe Qualifizierung, das große Engagement der Arbeitgeber und die stabile Ausbildungssituation selbst während der Wirtschaftskrise.
OECD würdigt duales System
Seit langem verkündet die OECD gebetsmühlenartig im jährlichen Bericht „Bildung auf einen Blick“, dass Deutschland zu wenig Akademiker ausbilde. So heißt es auch 2010 wieder: Nur 36 Prozent eines Jahrgangs starteten hierzulande im Jahr 2008 in ein Studium, während der OECD-Durchschnitt bei 56 Prozent liegt. Experten aus Deutschland halten dem stets entgegen, dass die OECD die Qualifizierungsleistungen der dualen Berufsausbildung bei diesem Vergleich nicht ausreichend berücksichtige. So schließen 56 Prozent eines Altersjahrgangs hierzulande eine berufliche Ausbildung ab.
Nun legt die OECD erstmals eine längere Studie zur Berufsbildung in Deutschland vor, in der sie diese Argumente aufgreift und bestätigt. Demnach leistet die berufliche Bildung in Deutschland einen wesentlichen Beitrag zur Integration von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt und ist ein entscheidender Faktor für die im internationalen Vergleich geringe Jugendarbeitslosigkeit. Allerdings finden diese Ergebnisse bislang noch nicht entsprechenden Niederschlag im „Bildung auf einen Blick“-Bericht. Der Widerspruch zwischen den Studien wird umso deutlicher, da in diesem Jahr beide am gleichen Tag veröffentlicht wurden.
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