Die IG Metall fordert eine gesetzliche Regulierung der Zeitarbeit, der befristeten Beschäftigung und der Teilzeitarbeit. Eine Begründung lautet, dass sich unsichere Beschäftigungsverhältnisse immer mehr ausbreiten würden. Schon im Falle der Befristungen trifft dies jedoch nicht zu – der vermeintliche Anstieg ist weitgehend einer Umstellung der Statistik geschuldet.
Nur ein statistisches Phänomen
Auf den ersten Blick hat die Neigung der Betriebe, Arbeitsverträge zu befristen, deutlich zugenommen: Von 1999 bis 2009 stieg die Zahl der befristet Beschäftigten ohne Auszubildende von 2,8 auf 3,4 Millionen. Der Anteil der Befristungen an allen Beschäftigten nahm von 9,2 auf 10,5 Prozent zu.
Tatsächlich wurde 2009 allerdings ganz anders gezählt als zehn Jahre zuvor: Die Datenquelle zur befristeten Beschäftigung ist der Mikrozensus, dabei wird ein Prozent der bundesdeutschen Haushalte befragt. Bis 2004 wurde die Stichprobe jährlich im Frühjahr erhoben. Seit 2005 erfolgen die Befragungen aber über das ganze Jahr verteilt. Aus den Ergebnissen wird sodann ein Jahresdurchschnitt berechnet.
Mit der neuen Erhebungsmethode werden viel mehr Befristungen erfasst als früher - zum Beispiel Erntehelfer in der Landwirtschaft im Herbst oder Verkaufshilfen im Weihnachtsgeschäft. Solche Befristungen gab es vor 2005 auch schon, nur tauchten sie in der Statistik nicht auf.
Werden die Zeiträume bis 2004 und ab 2005 separat betrachtet, bleibt von dem vermeintlichen Boom der Befristungen kaum etwas übrig.
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IW
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