Handel, Gastronomie und die Industrie gehören zu den großen Verlierern der Pandemie. Derweil haben einige Wirtschaftsbereiche die Krise deutlich besser gemeistert als erwartet, andere haben sie sogar unbeschadet überstanden.

Gewinner und Verlierer der Krise
Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal 2020 besser über die Runden gekommen als zuerst geschätzt. Im Vergleich zum dritten Quartal konnte das reale Bruttoinlandsprodukt sogar um 0,3 Prozent zulegen – und das trotz Lockdown und zweiter Welle. Die Wirtschaftsleistung aller Branchen ist im vierten Quartal jedoch um 0,2 Prozent gesunken – mit ganz unterschiedlichen Entwicklungen im Branchengefüge.
Die Corona-Krise hat im Jahresverlauf 2020 die verschiedenen Branchen unterschiedlich stark getroffen (s. Grafik):
Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe wie Autohersteller oder Maschinenbauer litten stark unter den Folgen der Pandemie. In der Industrie lag die reale Bruttowertschöpfung im zweiten Quartal gut 22 Prozent unter dem Vorjahresschnitt. Im Jahresverlauf erholten sich die Unternehmen wieder kräftig und durchgehend bis zum Jahresende. Die Lücke zum Vorjahr schrumpfte auf fast sechs Prozent.
Die sonstigen Dienstleister, zu denen unter anderem die Kulturschaffenden zählen, stürzten im Frühjahr 2020 ähnlich ab wie Industrie-Unternehmen. Im Sommer schafften diese Unternehmen eine kräftige Erholung, die durch den erneuten Lockdown im Winter allerdings wieder zunichte gemacht wurde. Die Geschäfte fielen zurück aufs Niveau vom Krisenfrühjahr. Die Perspektive für das erste Quartal 2021 ist nicht viel besser.
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Zu den besonders Betroffenen zählen auch Unternehmen aus den Bereichen Handel, Verkehr und Gastgewerbe. Nach dem Einbruch im Frühjahr konnten viele Unternehmen zwar schnell aufholen. Der zweite Lockdown setzte den Firmen erneut zu, aber immerhin nicht mehr so stark wie im Frühjahr.
Unternehmensnahe Dienstleister wie Rechts- und Steuerberater oder Ingenieurbüros sind oft eng mit der Industrie verbunden und haben dementsprechend im Frühjahr ebenfalls Verluste hinnehmen müssen. Die Erholung seitdem war moderat und stockte zuletzt. Der Weg zur Normalität ist hier noch weit.
Öffentlichen Dienstleister und die Serviceunternehmen im Bereich Information und Kommunikation konnten die Lücke, die im zweiten Quartal entstand, im dritten Quartal zunächst fast vollständig schließen. Im Öffentlichen Dienst gab es zuletzt wieder einen Rückschritt.
Gleichzeitig gibt es aber auch einige Wirtschaftsbereiche, die kaum Einbußen hinnehmen mussten. Dazu zählen das Finanz- und Wohnungswesen sowie der Agrarsektor. Auch die Bauwirtschaft hat die Krise insgesamt unbeschadet überstanden: Im vierten Quartal stand die Branche sogar besser da als im Jahresschnitt 2019.

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IW
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