Die Gewerkschaft ver.di behauptet, dass die Zeitarbeitsbranche Jobs bei den Stammbelegschaften kostet – beweisen kann sie es jedoch nicht. Umfragen deuten eher darauf hin, dass das Gegenteil der Fall ist.
Kein Jobfresser
So ergab eine aktuelle Befragung durch die Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult, dass die Hälfte der Unternehmen zwischen 2009 und 2010 zusätzliches Personal eingestellt hat: Zeitarbeiter genauso wie feste Beschäftigte. Nur 19 Prozent der Befragten haben ihre Stammbelegschaften reduziert und gleichzeitig Zeitarbeit aufgebaut. Das heißt aber nicht, dass überall annähernd so viele Zeitarbeitnehmer eingestellt wurden, wie feste Beschäftigte gehen mussten – dies war lediglich bei jedem 10. Unternehmen so. Zudem haben Betreibe auch den umgekehrten Weg beschritten: Rund 18 Prozent bauten Zeitarbeit ab und legten dafür bei den Stammbelegschaften zu.
Auch die Beschäftigtenstatistik spricht eine eindeutige Sprache: Von April 2010 bis April 2011 stieg die Zahl der Zeitarbeitnehmer um 91.000. Währenddessen nahm aber die so-zialversicherungspflichtige Beschäftigung um insgesamt 672.000 Personen zu. Das heißt, nicht einmal jeder siebte neue Job entstand in der Zeitarbeit.
Beschäftigungsdynamik im Niedriglohnsektor
Rund 13 Prozent der Bevölkerung im Erwerbsalter oder 19 Prozent der Arbeitnehmer waren im Jahr 2021 zu einem Niedriglohn beschäftigt. Damit nimmt das Ausmaß von Niedriglohnbeschäftigung weiter ab.
IW
Jobben in der Jugend: Eine Frage des Elternhauses
Ein zu ihren sonstigen Lebensumständen passender Nebenjob kann Jugendlichen helfen, am Arbeitsmarkt relevante Kompetenzen und Fertigkeiten zu erlernen und einzuüben.
IW