Arbeitnehmer wünschen sich sichere, gut bezahlte und interessante Jobs. Soweit das erwartbare Ergebnis einer nicht-repräsentativen Befragung der IG Metall. Überraschend ist dagegen, dass die Mehrheit der Beschäftigten laut der Umfrage eine Abschaffung der geringfügigen Beschäftigung wünscht. Das steht im Widerspruch zu anderen empirischen Befunden.

Minijobber zufriedener als behauptet
So ergab eine repräsentative Befragung des Statistischen Bundesamtes, dass nur 27 Prozent der befragten Minijobber gern mehr arbeiten würden, wenn es eine passende Tätigkeit gäbe. 48 Prozent sind mit ihrer Arbeitszeit zufrieden, weitere 25 Prozent können oder wollen aus persönlichen Gründen nicht mehr arbeiten.
Zweifelhaft ist vor allem, ob die geringfügig Beschäftigten ein Interesse daran haben, wie andere sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer künftig Beiträge an die Sozialversicherungen abzuführen. So machen mehr als vier Fünftel der Minijobber von der seit 2013 bestehenden Möglichkeit Gebrauch, sich von der Rentenversicherungspflicht befreien zu lassen. Das ist verständlich, denn den Beiträgen stehen nur geringe Leistungen gegenüber.
Zudem zeigt eine Studie des Bundesfamilienministeriums, dass viele Minijobber mit ihrem Arbeitsplatz durchaus zufrieden sind. So empfinden mehr als 80 Prozent der geringfügig beschäftigten Frauen ihren Job ausdrücklich nicht als berufliche Sackgasse.

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