In den Tarifverhandlungen der M+E-Industrie haben die Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde das höchste Angebot seit zwanzig Jahren vorgelegt. Demnach sollen die Entgelte um 3 Prozent angehoben werden. Aus ökonomischer Sicht sollten sich Lohnerhöhungen am Produktivitätsanstieg orientieren. Das Angebot liegt deutlich über dem Trendwachstum der gesamtwirtschaftlichen Produktivität. Da es auch höher ist als die erwartete Teuerung, würden die Reallöhne der M+E-Beschäftigten zunehmen.
Verteilungsspielraum ausgereizt
Die IG Metall hatte ihre 6,5-Prozent-Forderung mit dem Produktivitätswachstum, einem Inflationsausgleich und einer Nachschlagkomponente begründet. Das Arbeitgeberangebot deckt die ersten beiden Komponenten ab. Für eine Nachschlagkomponente besteht keine Veranlassung. Denn während der Wirtschaftskrise gab es trotz schrumpfender Produktivität Lohnerhöhungen. Nach der Krise haben die Betriebe die Kurzarbeit zurückgeführt und Personal aufgestockt. Seit dem Frühjahr 2010 sind branchenweit rund 210.000 neue Stellen entstanden. Dadurch hat der Aufschwung nicht nur Arbeitsplatzbesitzer begünstigt, sondern auch Arbeitssuchende.

„verdi schießt über das Ziel hinaus”
Die Gewerkschaft verdi geht selbstbewusst in die Tarifverhandlungen mit den Kommunen und dem Bund. Sie fordert 10,5 Prozent bzw. mindestens 500 Euro mehr Lohn. IW-Tarifexperte Hagen Lesch spricht im Interview mit dem Deutschlandfunk über diese Forderungen.
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Höhere Löhne durch die ökologische Transformation?
Der ökologische Wandel rückt bestimmte Branchen in den Fokus, deren Beschäftigte bei der Transformation der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität eine wichtige Rolle einnehmen. Ein Vergleich der Löhne von Vollzeitbeschäftigten zeigt: Beschäftigte in ...
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