Die Zeitarbeit, Befristungen und andere Formen der sogenannten prekären Beschäftigung greifen immer mehr um sich, meint die IG Metall in einer nicht repräsentativen Befragung von Betriebsräten herausgefunden zu haben. Damit liegt die Gewerkschaft gleich in zweierlei Hinsicht falsch.
Ein wenig subtiler ist die Sache schon
Denn zum einen handelt es sich zum Beispiel bei der Zeitarbeit überwiegend um unbefristete, sozialversicherungspflichtige Vollzeitjobs. Nur weil Mitarbeiter in der Zeitarbeitsbranche arbeiten, sind sie noch lange nicht prekär beschäftigt. Manche Zeitarbeiter bekommen im Übrigen inzwischen den gleichen Lohn wie Stammarbeiter – dafür sorgt das Equal-Pay-Prinzip, das die Gewerkschaften selbst eingefordert haben.
Zweitens vergisst die IG Metall, dass in den vergangenen Jahren die Beschäftigung stark angestiegen ist. Diese zusätzlichen Jobs waren zwar oftmals flexible Erwerbsformen wie Teilzeit oder Minijobs. Die absolute Zahl der Stammkräfte hat sich dadurch aber nicht verringert. Die neuen Teilzeitstellen gingen also nicht auf Kosten der regulären Beschäftigung, sondern sie kamen on top: Dadurch ist nicht zuletzt die Zahl der Arbeitslosen gesunken. Überdies haben sich Menschen, die bislang dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen, überlegt, doch berufstätig zu werden. Was ist daran schlecht?

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IW