Der DGB beklagt, dass auch qualifizierte Arbeitnehmer ein hohes Risiko hätten, arbeitslos zu werden – und irrt damit gewaltig. Besonders in den Gruppen der arbeitslosen Akademiker und beruflich Qualifizierten haben mehr Personen wieder einen Job gefunden als verloren.
Die Mär vom Jobrisiko
Im ersten Halbjahr 2011 haben sich laut einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) rund 908.000 Personen mit einer betrieblichen Ausbildung sowie 110.000 Akademiker neu arbeitslos gemeldet. Der große Fehler des Gewerkschaftsbunds: Er misst lediglich die neu gemeldeten Arbeitslosen. Diejenigen, die wieder eine Stelle bekommen haben, werden gar nicht berücksichtigt. Bei den sogenannten Fertigungsberufen wie Drehern, Schweißern zum Beispiel wurden insgesamt 1,18 Millionen neue Arbeitslose registriert – dem standen jedoch 1,27 Millionen Personen gegenüber, die wieder eine Arbeit angenommen hatten. In diesen Berufen sind also unterm Strich knapp 118.000 Fachkräfte mehr aus der Arbeitslosigkeit heraus- als in diese hineingekommen sind. Bei den Dienstleistungsberufen ist der Saldo mit 215.000 Personen ebenfalls positiv.
Nicht zu vergessen ist auch, dass sich viele Hochqualifizierte nur kurz arbeitslos melden, weil sie zwischen zwei Beschäftigungsverhältnissen stehen. Und das ist vor allem in Zeiten von Fachkräfteengpässen normal, da Beschäftigte dann eher ihren Job wechseln wollen, während sie in wirtschaftlichen Krisenzeiten einen Wechsel eher scheuen.
Typische Männer- und Frauenberufe
Frauen und Männer entscheiden sich nach wie vor häufig für ganz bestimmte Berufe. Da der Fachkräftemangel in typischen Männer- und Frauenberufen besonders stark ist, gilt es, Geschlechterklischees bei der Berufswahl stärker aufzubrechen.
iwd
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