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Matthias Diermeier / Florian Güldner / Thomas Obst Interaktive Grafik 26. Juli 2020

Schulden gegenüber China: Hohe Ausfallrisiken auf der Seidenstraße

Die Länder auf der Neuen Seidenstraße, dem chinesischen Mega-Infrastrukturprojekt, haben sich in den vergangenen Jahren gegenüber China hoch verschuldet. Spätestens seit der Corona-Krise wird klar: Die chinesischen Kredite bergen ein hohes Ausfallrisiko. Die Karte zeigt, welches Seidenstraßen-Land China wie viel schuldet und wessen Kreditwürdigkeit im Jahr 2020 von einer der drei großen Ratingagenturen gesenkt wurde.

Nachweislich haben chinesische Gläubiger bis ins Jahr 2017 ausstehende Forderungen an Länder der BRI (Belt Road Initiative, Neue Seidenstraße) in Höhe von 215 Milliarden US­-Dollar angehäuft – umgerechnet rund 1,5 Prozent des rasant angewachsenen chinesischen BIP. Im Jahr 2000 lag dieser Wert noch bei vernachlässigbaren 0,64 Milliarden US­-Dollar; 2013 waren es bereits ca. 131 Milliarden US­-Dollar (ca. 1,4  Prozent des BIP). Die wirtschaftlichen Verwerfungen der letzten Monate machen die risikoreichen Investitionen noch unsicherer. In insgesamt 29 BRI­-Ländern ist das Emittentenrating von einer der drei großen Ratingagenturen (Moody’s, Fitch, S&P) im Jahr 2020 entweder im eigentlichen Rating oder im Ausblick herabgestuft worden. Die Verschlechterung der Kreditfähigkeit entlang der Seidenstraße betrifft zusammengenommen mindestens 119 Milliarden US­Dollar – aufgrund von Datenlücken ist die tatsächliche Summe wesentlich höher einzuschätzen. Zudem dürften weitere Abwertungen folgen.
 

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Matthias Diermeier / Florian Güldner / Thomas Obst: Der chinesische Albtraum: Verschuldungsrisiken auf der Seidenstraße

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