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Michael Grömling in den VDI-Nachrichten Gastbeitrag 19. Mai 2023

Konjunkturampel: Konjunkturperspektiven hellen sich auf

Die Rezession des vergangenen Jahres setzt sich nicht fort. Stattdessen dominieren positive Signale, schreibt IW-Konjunkturexperte Michael Grömling in einem Gastbeitrag für die VDI-Nachrichten.

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Im Gefolge der sich entspannenden Materiallage und der wieder niedrigeren Energiepreise war der Start in das Jahr 2023 besser als noch vor kurzer Zeit für möglich gehalten. Nach ersten Schätzungen stagnierte die Wirtschaftsleistung in Deutschland auf dem Niveau vom vierten Quartal 2022. Die Rezession vom Jahresende 2022 hat sich wider ersten Erwartungen nicht weiter fortgesetzt.

War das Spätjahr 2022 noch von einer tiefen Besorgnis über die kurzfristige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland bestimmt, so überwiegen im Frühjahr 2023 eher die positiven Signale und die Perspektiven für die deutsche Konjunktur haben sich aufgehellt.

„Besonders im Dienstleistungs- und Investitionsgütersektor dominieren Betriebe mit einer positiven Lagebewertung”

Auf Basis der Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft hat im März/April 2023 gut ein Drittel der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage besser bewertet als vor einem Jahr. Dagegen sprechen 29 Prozent von einer schlechteren Situation. Der Lagebericht fällt damit besser aus als im Spätherbst 2022 und reflektiert die besseren gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Besonders im Dienstleistungssektor und im Bereich der Investitionsgüter dominieren die Betriebe mit einer besseren Lagebewertung. Im Bereich Grundstoffe/Energie sowie im Baugewerbe wird mehrheitlich die aktuelle Situation jedoch schlechter eingeschätzt als vor einem Jahr.

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Die leichte Verbesserung der Lage wird von einer merklich stärker sichtbaren Aufhellung der Geschäftserwartungen für das gesamte Jahr 2023 begleitet. Der Anteil der Firmen, die von einer höheren Produktion als im Vorjahr ausgehen, beläuft sich auf 36 Prozent. Bei der Befragung im November 2022 hielt nur gut ein Viertel der Unternehmen einen Produktionszuwachs im Jahr 2023 für möglich. Dagegen hat sich der Anteil der Pessimisten von 39 Prozent auf 26 Prozent merklich vermindert. Ein namhafter Aufschwung ist daraus jedoch nicht zu abzuleiten. Von der Schwungkraft früherer Erholungsphasen sind die gegenwärtigen Einschätzungen der Unternehmen noch deutlich entfernt.

Einen erfreulichen Lichtblick sendet trotz der hohen Inflation der Dienstleistungssektor. Gingen in der Herbstbefragung 2022 nur drei von zehn der befragten Servicebetriebe von einem besseren Geschäft in diesem Jahr aus, so sind es aktuell vier von zehn. Spiegelbildlich ist der Anteil der Pessimisten von 32 auf 19 Prozent gefallen. Dagegen geht die Bauwirtschaft von einer fortgesetzten Rezession aus, die aber nicht mehr so stark ausfallen dürfte, wie noch im Spätjahr 2022 vorhergesehen. Eine Industrierezession im Jahr 2023 wird derzeit nicht erwartet. Während bei den industriellen Herstellern von Konsum- und Grundstoffgütern eine anhaltend rezessive Stimmung herrscht, ist bei der Investitionsgüterindustrie wieder mehrheitlich eine positive Stimmung zu erkennen

Denn auch die Investitionserwartungen der Unternehmen fallen wieder besser aus. Dies ist jedoch vor dem Hintergrund zu bewerten, dass die Investitionstätigkeit der Unternehmen in Deutschland in den letzten drei Jahren von den beiden Krisen (Pandemie und Krieg) stark beeinträchtigt war. Damit haben sich großen Investitionsbedarfe aufgebaut – nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels, der ökologisch begründeten Transformation des Wirtschaftslebens und der fortschreitenden Digitalisierung. Für das Jahr 2023 erwarten derzeit 37 Prozent der befragten Firmen höhere Investitionsausgaben als im Vorjahr und nur noch 24 Prozent sehen mit Blick auf ihren eigenen Betrieb knappere Investitionsbudgets. Trotz dieser Zuversicht dürfte damit die bestehende Investitionslücke nicht geschlossen werden.

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