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Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung Gastbeitrag 9. März 2020

IMP-Index: Unsicherheit treibt den Goldpreis

Virusausbreitung belastet die Konjunktur und sorgt für schwache Metallmärkte, schreibt IW-Wissenschaftsleiter Hubertus Bardt in einem Gastbeitrag für die Börsen-Zeitung.

Die schwache Entwicklung der Weltwirtschaft infolge der Coronavirus-Pandemie hat im Februar auch auf die Metallmärkte abgefärbt. Während die Nachfrage nach Grundstoffen in konjunkturellen Boomzeiten anzieht, zeigen sich wirtschaftliche Eintrübungen typischerweise in einer schwächeren Dynamik über die ganze Lieferkette bis hin zu den Grundstoffen. Entsprechend wurden im Februar nahezu durchweg niedrigere Weltmarktpreise für die wichtigsten Metalle verzeichnet. Allein Gold profitierte von der Unsicherheit. Die inzwischen weltweit spürbare Angst vor dem Coronavirus wird das Wirtschaftswachstum weiter schwächen und vermutlich auch sinkende Metallpreise mit sich bringen.

Der Rückgang der Notierungen für Nichteisen- und Edelmetalle sowie Eisenerz kann am Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) abgelesen werden, mit dem die Kostenentwicklung der wichtigsten Importmetalle auf Euro-Basis gemessen wird. Im Februar sank der Index im Vergleich zum Vormonat um 2,2 % oder 8,1 Punkte auf 362,1 Zähler.

Seit dem vergangenen Sommer schwankt der Index in der relativ engen Spanne zwischen knapp 360 und 370 Punkten. Interessant ist jedoch, dass der IMP-Index auf Dollar-Basis mit 3,9 % fast doppelt so stark gefallen und zudem im Februar aus dem Korridor der letzten Monate nach unten ausgebrochen wäre. Die spürbare Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar hat also einen deutlich stärkeren Rückgang der Metallpreise für verarbeitende Betriebe in Europa verhindert.

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Bedeutsam für das Gesamtergebnis ist insbesondere, dass auf den weltweiten Märkten, auf denen in Dollar abgerechnet wird, die Indexschwergewichte Kupfer, Aluminium und Eisenerz günstiger geworden sind. So gab Eisenerz um 8,4 % nach, Kupfer um 5,7 % und Aluminium um 4,8 %. Den stärksten Rückgang gab es mit über 10 % bei Zink. Nickel schwächte sich um fast 6 % ab, Blei und Zinn um jeweils rund 3 %.

Im Gegensatz dazu tendierten die Edelmetalle seitwärts oder sogar fester: Silber blieb mit einem Minus von 0,5 % nahezu stabil; in Euro gerechnet stieg der Preis sogar um 1,3 % an. Gold als vermeintlich sicherer Hafen in unsicheren Zeiten legte in Dollar gerechnet um 2,3 % und in Euro um 4,2 % zu. Bei der wegen der Ausbreitung des Coronavirus steigenden Unsicherheit weltweit ist hier mit weiteren Preiszuwächsen zu rechnen - allerdings auch mit entsprechenden Verlustrisiken bei zurückgehenden Ängsten.

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