Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index), der das Preisniveau der bedeutendsten Importmetalle auf Euro-Basis zusammenfasst, ist endgültig aus seinem Seitwärtstrend nach oben ausgebrochen und steuert auf sein Rekordhoch zu, schreibt IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt in einem Gastbeitrag für die Börsen-Zeitung.
IMP-Index: Anstieg der Metallpreise verlangsamt sich
Im Mai hat sich der starke Preisanstieg für die wichtigsten Industriemetalle vom April fortgesetzt. Auch wenn sich die Dynamik etwas verlangsamt hat, sind die Zusatzbelastungen für die metallverarbeitenden Unternehmen in der Eurozone erheblich.
Gemessen am Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, der das Preisniveau der bedeutendsten Importmetalle auf Euro-Basis zusammenfasst, war im Mai eine Verteuerung von 4% zu verzeichnen. Der Index erreichte damit einen Wert von 573,8 Punkten, nachdem er zuvor lange um die 500-Punkte-Marke geschwankt war. Innerhalb von nur zwei Monaten kam es so zu einem Anstieg von fast 14%. Verglichen mit dem Vorjahresmonat liegt das Plus sogar bei nahezu 18%.
Der IMP-Index enthält neun Metalle: Kupfer, Aluminium, Eisenerz, Gold, Nickel, Silber, Zink, Blei und Zinn (die Reihenfolge entspricht der Gewichtung). Sechs dieser Metalle haben zuletzt ein Zwölfmonatshoch erreicht.
Underperformer Eisenerz
Mit 7,4%, 7% und 6% sind Zink, Nickel und Silber deutlich teurer geworden. Bei Silber und Zinn liegt der Zweimonatsanstieg sogar bei gut 20%. Eisenerz ist trotz einer Verteuerung um 4,7% im Monatsvergleich das einzige Metall, das unter dem Wert liegt, das der Rohstoff zur Stahlherstellung zu Jahresanfang hatte. Auch daraus lässt sich ein Preissteigerungspotenzial ableiten. Unterdurchschnittlich stiegen im Mai Blei (3,5%), Zinn (3%) und Aluminium (1,5%). Gold lag mit einem Plus von 0,1% fast unverändert, nachdem das Krisenmetall im Vormonat noch 9,5% zugelegt hatte.
Euro-Aufwertung bremst Anstieg
Weniger relevant war zuletzt die Wechselkursentwicklung. Mit einer leichten Aufwertung des Euro zum Dollar sind Metallimporte tendenziell relativ günstiger geworden. Ohne diesen Effekt wäre der IMP-Index im Mai nicht um 4,0%, sondern um 4,8% gestiegen. Trotz der leichten Bremswirkung durch die Euro-Stärke ist der Index nahe an seinen Rekord herangerückt. Nur im März und April 2022 lag er mit gut 600 Punkten etwas höher.
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