Seit dem Jahr 2017 wird im Mikrozensus erfasst, welche Motive im Ausland geborene Personen für ihren Zuzug hatten. Daraus lassen sich neue Erkenntnisse darüber gewinnen, in welchen Kontexten die Zuwanderung nach Deutschland erfolgt.

Eine Auswertung der Wanderungsmotive nach Deutschland zugezogener Personen: Über eine Million erwerbsorientierte Zuwanderer in 10 Jahren
IW-Report
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Seit dem Jahr 2017 wird im Mikrozensus erfasst, welche Motive im Ausland geborene Personen für ihren Zuzug hatten. Daraus lassen sich neue Erkenntnisse darüber gewinnen, in welchen Kontexten die Zuwanderung nach Deutschland erfolgt.
So zeigt eine eigene Auswertung, dass im Jahr 2017 rund 1,06 Millionen der 3,56 Millionen seit dem Jahr 2007 ins Land gekommenen Personen zwischen 15 und 64 Jahren der erwerbsorientierten Zuwanderung zuzuordnen waren, was einem Anteil von 29,8 Prozent entspricht. Auf die Zuwanderung aus familiären Gründen entfielen 974.000 Personen oder 27,4 Prozent und auf die bildungsorientierte Zuwanderung 361.000 oder 10,1 Prozent. Differenziert man nach Herkunftsländern, zeigt sich, dass der weit überwiegende Teil der erwerbsorientierten Zuwanderer aus dem freizügigkeitsberechtigten Raum kommt. So liegt der Anteil der EU und übrigen westeuropäischen Länder zusammen bei 72,8 Prozent, wobei 51,1 Prozent allein auf die fünf Länder Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn und Kroatien entfallen. Sollte die Zuwanderung aus diesen Ländern zurückgehen, kann es schnell zu Lücken am deutschen Arbeitsmarkt kommen. Daher sollte die Politik gezielt darauf hinarbeiten, dass Deutschland mit der Umsetzung des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes auch für erwerbsorientierte Zuwanderer aus Drittstaaten noch attraktiver wird. Dabei muss auch die regionale Dimension der erwerbsorientierten Zuwanderung im Blick behalten werden, da bisher vor allem die wirtschaftlich starken Bundesländer im Süden profitieren. Mit 52,5 Prozent lebten im Jahr 2017 über die Hälfte der erwerbsorientierten Zuwanderer in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen, wohingegen dies nur auf 42,9 Prozent aller seit 2007 zugewanderter Personen zwischen 15 und 64 Jahren zutraf.

Wido Geis-Thöne: Über eine Million erwerbsorientierte Zuwanderer in 10 Jahren – Eine Auswertung der Wanderungsmotive nach Deutschland zugezogener Personen
IW-Report
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Arbeitsmarkt: In welchen Berufen bis 2026 die meisten Fachkräfte fehlen
Der Fachkräftemangel gilt als größtes Problem der deutschen Wirtschaft. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, in welchen Berufen es bis 2026 besonders dramatisch wird – und wo sich die Lage entspannt.
IW
Babyboomer verlassen den Arbeitsmarkt: Warum Deutschland das besonders schwer trifft
Wenn in den kommenden Jahren die Babyboomer in Rente gehen, wird sich die Fachkräftelücke dramatisch verschärfen. Helfen könnte Migration – doch müssen wir dabei das außereuropäische Ausland in den Mittelpunkt stellen, schreibt IW-Ökonom Wido Geis-Thöne in ...
IW