In Deutschland konzentrieren sich die Niedrigqualifizierten sehr stark auf die städtischen Bereiche.
Regionale Verteilung der Niedrigqualifizierten in Deutschland
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
In Deutschland konzentrieren sich die Niedrigqualifizierten sehr stark auf die städtischen Bereiche.
So war der Anteil der Personen ohne Abschluss einer mindestens zweijährigen beruflichen oder hochschulischen Ausbildung an den 25- bis 64-Jährigen im Jahr 2019 in den Großstädten mit über 100.000 Einwohnern mit 20,8 Prozent nahezu doppelt so hoch wie in den kleinen Gemeinden mit unter 5.000 Einwohnern mit 10,7 Prozent. Ein regionaler Schwerpunkt liegt dabei im Ruhrgebiet, wo die Raumordnungsregion Emscher-Lippe sogar auf einen Wert von 26,8 Prozent kommt. Hingegen sind die Anteile im Osten Deutschlands sehr niedrig. Sowohl das Stadt-Land-Gefälle als auch das West-Ost-Gefälle gehen vorwiegend auf Unterschiede bei der Zuwanderung zurück. Nur rund die Hälfte der Niedrigqualifizierten im Alter zwischen 25 und 64 Jahren ist in Deutschland geboren. Im Ruhrgebiet kommt eine starke Zuwanderung Niedrigqualifizierter mit vielen im deutschen Bildungssystem gescheiterten Personen zusammen. Dabei bilden die betroffenen Personen insbesondere auch im Hinblick auf ihre Perspektiven am Arbeitsmarkt und gegebenenfalls bestehende Unterstützungsbedarfe keine homogene Gruppe. Besonders vulnerabel sind diejenigen, die neben dem fehlenden berufsqualifizierenden Abschluss zudem über keinen Schulabschluss verfügen. Bei ihnen sind die regionalen Unterschiede sogar noch größer. So ist ihr Anteil an der 25- bis 64-jährigen Bevölkerung in den Großstädten mit 4,3 Prozent mehr als dreimal so hoch wie in den kleinen Gemeinden mit 1,4 Prozent.
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