Mit dem gesellschaftlichen Wandel hat die institutionelle Betreuung in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dies hat auch zu einem starken Beschäftigungsaufbau in den einschlägigen Betreuungsberufen geführt. Allein in der Zeit zwischen Juni 2014 und 2018 ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hier um rund 167.000 auf nunmehr 878.000 angestiegen, wie die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen.
Beschäftigungsboom im Betreuungsbereich und keine Trendumkehr in Sicht
IW-Report
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Mit dem gesellschaftlichen Wandel hat die institutionelle Betreuung in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dies hat auch zu einem starken Beschäftigungsaufbau in den einschlägigen Betreuungsberufen geführt. Allein in der Zeit zwischen Juni 2014 und 2018 ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hier um rund 167.000 auf nunmehr 878.000 angestiegen, wie die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen.
Betrachtet man die Kitas und Horte, für die im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfestatistik deutlich differenziertere Angaben vorliegen, ist die Zahl der pädagogischen und im Leitungsbereich Tätigen zwischen den Jahren 2008 und 2018 von 379.000 auf 621.000 gestiegen. Auch beim pädagogischen und Verwaltungspersonal in den Heimen und Tagesgruppen war ein starker Anstieg von 44.000 im Jahr 2006 auf 79.000 im Jahr 2016 zu verzeichnen. Dieses darf bei einer Betrachtung des Betreuungsbereichs trotz der etwas abweichenden Tätigkeiten nicht außer Acht gelassen werden, da die Fachkräfte hier in den meisten Ländern die gleiche Erzieherausbildung durchlaufen wie in den Tageseinrichtungen. Für die Ganztagsschulen als weiteren wichtigen Erbringer von Betreuungsleistungen liegen leider keine aussagekräftigen Statistiken zur Personalentwicklung außerhalb des Lehrkörpers vor, sodass auch das Gesamtbild bis zu einem gewissen Grad lückenhaft bleibt.
Bei einem Großteil der im Betreuungsbereich beschäftigten Personen handelt es sich um ausgebildete Erzieher und Erzieherinnen. So liegt ihr Anteil bei den im pädagogischen und Verwaltungsbereich der Kitas und Horte Beschäftigten bei rund zwei Drittel. Darüber hinaus gibt es auch spezifische zweijährige Berufsfachschulausbildungen, die für den Einsatz in einer Betreuungseinrichtungen qualifizieren, sich in ihrer Bedeutung und mit Blick auf die in ihrem Rahmen erworbenen Abschlüsse allerdings zwischen den einzelnen Ländern unterscheiden. Insgesamt ist die Strukturierung des Berufsfelds in den Ländern sehr unterschiedlich, was nicht nur gezielte Maßnahmen zur Fachkräfteentwicklung und -sicherung auf Bundesebene sehr schwierig macht, sondern auch die geografische Mobilität der Fachkräfte hemmen kann. Hier sollte zumindest darauf hingewirkt werden, dass in allen Ländern dieselben Berufe ausgebildet und dieselben Berufsbezeichnungen verwendet werden. Auch wäre es gut, wenn eine Angleichung der Zugangsvoraussetzungen für die Erzieherausbildung, insbesondere mit Blick auf die geforderte Praxiserfahrung, und der in ihrem Rahmen vermittelten Inhalte stattfinden würde.
Für die nächsten Jahre ist mit einem weiteren Voranschreiten des Betreuungsausbaus und damit auch mit einer weiteren Zunahme der Arbeitskräftebedarfe im Betreuungsbereich zu rechnen. Um den optimalen Zustand zu erreichen, würden rund 225.000 Personen zusätzlich gebraucht. Allerdings kommt es trotz eines deutlichen Anstiegs der Ausbildungszahlen in den Erzieherberufen bereits in den letzten Jahren zu immer gravierenden Fachkräfteengpässen, sodass die Fachverfügbarkeit für den weiteren Betreuungsausbau zum limitierenden Faktor werden kann. Dabei ist anzumerken, dass an dieser Stelle auch die Entwicklungen beim Professionenmix in den Einrichtungen eine wichtige Rolle spielen. So wäre es durchaus möglich, dass in Zukunft sowohl verstärkt akademisch qualifizierte Fachkräfte als auch Personen mit Berufsfachschulabschluss oder Grundlagenkurs in der Tagespflege eingestellt würden, wobei letztere vorwiegend als Zweit- und Ergänzungskräfte tätig werden könnten.
Wido Geis-Thöne: Beschäftigungsboom im Betreuungsbereich und keine Trendumkehr in Sicht
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