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Can Azkan / Vera Demary / Manuel Fritsch / Henry Goecke / Tobias Korte / Alevtina Krotova / Karl Lichtblau / Edgar Schmitz Gutachten 29. Juli 2019 Readiness Data Economy: Bereitschaft der deutschen Unternehmen für die Teilhabe an der Datenwirtschaft

Mit der zunehmenden Verbreitung von digitalen Technologien in deutschen Unternehmen steigt auch die Menge der digitalen Daten rasant an. Auf Basis dieser Daten lässt sich sowohl für die gesamte Volkswirtschaft als auch für einzelne Unternehmen die Wertschöpfung steigern.

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Bereitschaft der deutschen Unternehmen für die Teilhabe an der Datenwirtschaft
Can Azkan / Vera Demary / Manuel Fritsch / Henry Goecke / Tobias Korte / Alevtina Krotova / Karl Lichtblau / Edgar Schmitz Gutachten 29. Juli 2019

Readiness Data Economy: Bereitschaft der deutschen Unternehmen für die Teilhabe an der Datenwirtschaft

Gutachten im Rahmen des BMWi-Verbundprojektes DEMAND – DATA ECONOMICS AND MANAGEMENT OF DATA DRIVEN BUSINESS

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Mit der zunehmenden Verbreitung von digitalen Technologien in deutschen Unternehmen steigt auch die Menge der digitalen Daten rasant an. Auf Basis dieser Daten lässt sich sowohl für die gesamte Volkswirtschaft als auch für einzelne Unternehmen die Wertschöpfung steigern.

Die Data Economy umschreibt dabei datengetriebene Geschäftsmodelle, bei denen ein Teil oder die gesamte Wertschöpfung auf der Monetarisierung von Daten basiert (BVDW, 2018).

Das Reifegradmodell

Für die effektive Teilhabe an der Data Economy muss in Unternehmen sowohl technisches als auch organisatorisches Know-how in Bezug auf digitale Daten vorhanden sein. Um diese Kompetenzen messbar zu machen, wurde von der IW Consult, dem Institut der deutschen Wirtschaft und dem Fraunhofer ISST ein Reifegradmodell entwickelt. Dieses bildet den Status quo der deutschen Unternehmen in Bezug auf ihre Fähigkeit zur Teilhabe an der Data Economy ab. Unter-nehmen werden hierzu drei zentralen Entwicklungsstufen zugeordnet: „Einsteiger“, „Fortgeschrittene“ und „Pioniere“. Die Ergebnisse basieren dabei auf einer repräsentativen Befragung von 1.104 deutschen Unternehmen aus Industrie und unternehmensnahen Dienstleistern im IW-Zukunftspanel Ende 2018.

Das ganze Potenzial von Daten wird selten ausgeschöpft

Die meisten Unternehmen stehen noch relativ am Anfang:

  • Rund 84 Prozent der Unternehmen in Deutschland fallen in die Kategorie „Einsteiger“.
  • Zu den „Fortgeschrittenen“ zählen knapp 14 Prozent der deutschen Unternehmen.
  • „Pioniere“ sind in Deutschland noch selten. Nur rund 2 Prozent der Unternehmen sind bereits so organisiert, dass Daten gezielt für den Erfolg des Unternehmens genutzt werden.
  • Vor allem kleine Unternehmen und Industrieunternehmen stehen vielfach noch am Anfang der strukturierten Arbeit mit digitalen Daten.

Besonders bei der Bewertung von Daten tun sich deutsche Unternehmen noch schwer

Das Reifegradmodell misst die Fähigkeit zur Teilhabe an der Data Economy in drei Dimensionen: Data Resource Management, Data Valuation und Data Business.

  • Die internen Prozesse und Strukturen des Data Resource Management sind im Durchschnitt am weitesten entwickelt. Bereits jedes fünfte Unternehmen hat hier die „Einsteiger“-Stufe überwunden und ist mindestens fortgeschritten.
  • Bei der Bewertung von Daten (Data Valuation) tun sich die deutschen Unternehmen noch schwer: Nur jedes zehnte Unternehmen verfügt über ein mindestens fortgeschrittenes Bewertungssystem für Daten.
  • Rund 17 Prozent der Unternehmen sind im Bereich Data Business mindestens als „Fortgeschrittene“ klassifiziert. Diese Unternehmen haben bereits die Nutzung von Daten über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus etabliert.

Deutsche Unternehmen erkennen die steigende Relevanz von Daten

  • Rund 88 Prozent der Unternehmen erwarten, dass ihre internen Prozesse in fünf Jahren datengetriebener sein werden.
  • Rund 66 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie stärker externe Daten in ihre internen Prozesse integrieren werden.

Datenaustausch und Datenhandel stehen zukünftig jedoch nicht im Fokus

  • 41 Prozent der befragten Unternehmen erwarten in den nächsten fünf Jahren einen verstärkten beidseitigen Austausch von Daten mit externen Partnern.
  • 13 Prozent der Unternehmen rechnen in diesem Zeitraum damit, häufiger Daten zuzukaufen. Nur 7 Prozent erwarten, dass ihr Unternehmen Daten auch verstärkt verkaufen wird.

Vor allem rechtliche Fragen hemmen die Entwicklung der Data Economy

Die Unsicherheiten bezüglich des Datenschutzes, der Eigentumsrechte an Daten und anderer Rechtsfragen sind die am häufigsten genannten Hemmnisse für die Entwicklung der Data Economy der Unternehmen. Auch fehlende Standards und ein unklarer Nutzen des Austauschs von Daten werden von rund drei Viertel der Unternehmen als Hemmnisse wahrgenommen. Dazu kommen fehlende Expertise, fehlende Datenmarktplätze sowie fehlende Infrastruktur. Die Beseitigung der Rechtsunsicherheiten sowie die Etablierung einheitlicher Standards für Daten und die Bereitstellung der geeigneten Infrastruktur für einen reibungslosen Datenaustausch sind so-mit wichtige Handlungsfelder für die deutsche Politik.

Online-Selbst-Check – Das Data Economy Benchmark-Portal

Das Reifegradmodell dient auch als Grundlage für ein Benchmark-Portal. Der Online-Selbst-Check bietet Unternehmen die Möglichkeit, den eigenen Entwicklungsstand in puncto Data Economy in den Dimensionen Data Resource Management, Data Valuation und Data Business selbstständig zu bestimmen. Auf dieser Basis wird auch eine Einordnung in die Entwicklungsstufen „Einsteiger“, „Fortgeschrittene“ und „Pioniere“ möglich. Der Online-Selbst-Check steht unter www.data-economy-benchmark.de zur Verfügung.

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