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Antonia Kremheller / Thilo Schaefer IW-Policy Paper Nr. 15 11. Oktober 2018 Erneuerbare-Energien-Gesetz: Mögliche Entwicklungen der Förderkosten bis 2020 und 2025

In der vorliegenden Studie wird die zukünftige Entwicklung der EEG-Umlage prognostiziert. Für die Berechnung der Umlage werden die zukünftigen Förderkosten, welche sich aus der Differenz der Auszahlungen an die Betreiber der Anlagen und den Einnahmen durch die Vermarktung des Stroms aus erneuerbaren Energien ergeben, in drei Szenarien abgeschätzt.

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Mögliche Entwicklungen der Förderkosten bis 2020 und 2025
Antonia Kremheller / Thilo Schaefer IW-Policy Paper Nr. 15 11. Oktober 2018

Erneuerbare-Energien-Gesetz: Mögliche Entwicklungen der Förderkosten bis 2020 und 2025

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

In der vorliegenden Studie wird die zukünftige Entwicklung der EEG-Umlage prognostiziert. Für die Berechnung der Umlage werden die zukünftigen Förderkosten, welche sich aus der Differenz der Auszahlungen an die Betreiber der Anlagen und den Einnahmen durch die Vermarktung des Stroms aus erneuerbaren Energien ergeben, in drei Szenarien abgeschätzt.

In einem Szenario werden die Annahmen beziehungsweise geplanten Ausbaupfade der Regierung für die Berechnung berücksichtigt. In zwei weiteren Szenarien werden eher pessimistische oder auch optimistische Annahmen bezüglich der Strompreisentwicklung und weiterer Faktoren getroffen. Somit erlaubt der Vergleich der drei Szenarien eine realistische Schätzung für einen Korridor, in dem sich die zukünftigen Kosten bewegen werden.

Insgesamt zeigen die drei Szenarien, dass der Höhepunkt der Förderkosten erneuerbarer Energien und damit der EEG-Umlage noch vor 2027 erreicht sein wird. Ab wann genau und wie stark der EEG-Umlagebetrag sinkt, hängt jedoch vom Szenario ab. In den Jahren 2019 bis 2027, dem Betrachtungszeitraum der Prognose, liegt die EEG-Umlage in allen drei Szenarien über 5,5 Cent. Im Szenario hoch und im Regierungsszenario sinkt sie mit Ausnahme von 2019 nicht unter dem bisherigen Umlagebetrag für 2018 von 6,79 Cent.

Die gesamten jährlichen Förderkosten betragen 2018 laut der Prognose der Übertragungsnetz-betreiber (ÜNB) 25,6 Milliarden. Im Szenario hoch der vorliegenden Studie steigen diese Förderkosten bis 2027 linear auf 33,5 Milliarden Euro an, während sie in dem Szenario niedrig und im Regierungsszenario zunächst ansteigen und ab 2023 über den Zeitverlauf hinweg sinken. Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, dass ab 2020 Altanlagen, die relativ hohe Kosten verursachten, aus der Förderung gehen, und prognostiziert wird, dass die zukünftigen Auszahlungen an die Anlagebetreiber niedriger sein werden. Zudem ist zu berücksichtigen, dass der Strompreis in den Szenarien hoch und niedrig als höher geschätzt wird als der Strompreis von 2018. Daher kann der Strom aus Bestandsanlagen zu einem höheren Preis als bisher vermarktet werden, was die Differenzkosten weiter senkt.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den zusätzlichen Förderkosten. Diese steigen in den Szenarien bis 2022 an, doch danach überwiegt in den Szenarien niedrig und im Regierungsszenario der Effekt der aus der Förderung gehenden Altanlagen gegenüber den neu zugebauten Anlagen.

Die dargestellten Effekte schlagen sich entsprechend im EEG-Umlagebetrag nieder. Im Regierungsszenario wird dieser bis 2021 auf 7,8 Cent ansteigen und sich in den darauffolgenden Jahren leicht absenken, bis er 2027 7,1 Cent erreicht.
Jedoch muss erwähnt werden, dass aufgrund der Vielzahl an Parametern und der Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Entwicklung der Stromnachfrage und der anderen Faktoren keine verlässliche Aussage über einen langen Prognosezeitraum getroffen werden kann. Insbesondere der Strompreis, dessen Preisentwicklung kaum vorhersehbar ist, hat große Auswirkungen auf die Höhe der EEG-Umlage und stellt dadurch ein hohes Risiko in der Praxis der EEG-Umlage dar.

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Antonia Kremheller / Thilo Schaefer IW-Policy Paper Nr. 15 11. Oktober 2018

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