Um die ökologische Transformation der Wirtschaft zu bewältigen, bedarf es in den kommenden Jahren vieler qualifizierter Fachkräfte. Zur Umsetzung der Klimaziele ist eine Vervielfachung des Ausbaufortschritts bei den erneuerbaren Energien in Deutschland notwendig, und auch der Anteil klimaneutraler Technologien in Verbrauchssektoren wie Industrie, Verkehr und Gebäude muss stärker wachsen als bisher.

Beschäftigte im Bereich erneuerbare Energien: Renaissance der beruflichen Ausbildung?
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Um die ökologische Transformation der Wirtschaft zu bewältigen, bedarf es in den kommenden Jahren vieler qualifizierter Fachkräfte. Zur Umsetzung der Klimaziele ist eine Vervielfachung des Ausbaufortschritts bei den erneuerbaren Energien in Deutschland notwendig, und auch der Anteil klimaneutraler Technologien in Verbrauchssektoren wie Industrie, Verkehr und Gebäude muss stärker wachsen als bisher.
Infolge des demografischen Wandels nimmt gleichzeitig die Zahl der Erwerbspersonen ab. Bis 2036 werden 12,9 Millionen Erwerbspersonen das Renteneintrittsalter überschritten haben. Dies entspricht knapp 30 Prozent der dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Erwerbspersonen. Um künftigen Personalengpässen vorzubeugen, spielen unter anderem Aus- und Weiterbildungen in klimaschutzwirksamen Tätigkeitsfeldern eine Schlüsselrolle.
Ziel dieser Studie ist es, zentrale Merkmale und Gemeinsamkeiten von beruflichen Tätigkeiten in Bereichen der Energiewende zu identifizieren. Grundlage des Forschungsvorhabens ist die Annahme, dass insbesondere der Ausbau der erneuerbaren Energien weitreichende Veränderungen der beruflichen Tätigkeiten in der Wirtschaft befördert. Gründe für diese Veränderungen sind unter anderem Umstellungen bei der Energieerzeugung aber auch bei der Verteilung, Speicherung und Nutzung von Energie aus regenerativen Quellen.
Für die Untersuchung greift die Studie auf die Ergebnisse der Erwerbstätigenbefragung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) aus dem Jahr 2018 zurück. Zur weiteren Abgrenzung beruft sich die Studie auf zentrale Handlungsfelder im Bereich erneuerbare Energien auf Basis der EU-Taxonomie-Verordnung. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, Erwerbstätige in den Blick zu nehmen, die nach eigenen Aussagen und in Übereinstimmung mit den Rahmenbedingungen des Europäischen Green Deals, 2018 eine Tätigkeit im Bereich erneuerbarer Energien ausübten (EE-Erwerbstätige). Dabei zeigt sich:
(1) Der Anteil von EE-Erwerbstätigen in Produktionsberufen, wie beispielsweise fertigungstechnischen Berufen, ist mit 73 Prozent fast drei Mal so hoch wie im Durchschnitt aller Erwerbstätigen.
(2) Technische Fachkenntnisse sind unter EE-Erwerbstätigen in 71 Prozent (in MINT-typischen Bereichen in 46 Prozent) der Fälle erforderlich, mehr als doppelt so häufig wie bei anderen Tätigkeiten.
(3) EE-Erwerbstätige arbeiten in einem Arbeitsumfeld, das in besonderem Maß von technologischen Neuerungen, wie dem Einsatz neuer Maschinen, Anlagen oder Produkten, gekennzeichnet ist.
(4) Sowohl die Grundausbildung als auch Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung, zum Beispiel durch Lehrgänge und Kurse, sind für die Tätigkeit vieler EE-Erwerbstätigen besonders wichtig.
Diese Befunde führen zu zwei wesentlichen Erkenntnissen: Zunächst zeigt sich bei EE-Erwerbstätigen eine hohe Überschneidung mit Berufsprofilen des in Deutschland stark verankerten dualen Ausbildungssystems. Zudem sticht hervor, dass das Arbeitsumfeld von EE-Erwerbstätigen im Vergleich zu anderen Erwerbstätigen in überdurchschnittlichen Maß von Wandel und einem allgemein hohen Anforderungsniveau geprägt ist.

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