Das Jahr 2022 stellt für die Wohnungsmärkte und die Bauwirtschaft eine einschneidende Zäsur dar. Die gesamte Branche geriet in einen sprichwörtlichen „perfect storm“, in dem viele ungünstige Entwicklungen gleichzeitig auftreten (Henger, 2023).
Nach dem Zinsschock – (wie) kann der Wohnungsbau wiederbelebt werden?
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Das Jahr 2022 stellt für die Wohnungsmärkte und die Bauwirtschaft eine einschneidende Zäsur dar. Die gesamte Branche geriet in einen sprichwörtlichen „perfect storm“, in dem viele ungünstige Entwicklungen gleichzeitig auftreten (Henger, 2023).
Auslöser war der Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022, der jäh den jahrelang anhaltenden Immobilienboom beendete. Am stärksten wirkte der sprunghafte Anstieg der Bauzinsen, der die Nachfrage kurzfristig einbrechen ließ. Hinzu kamen die steigenden Energiepreise und das Wiederkehren der Inflation. Außerdem nahm der Anstieg der sowieso schon hohen Baukosten nochmal Fahrt auf, auch weil die sich nach der Corona-Pandemie gerade auflösenden Lieferengpässe wiederkamen. Wie groß ist das Problem?
Alle Indikatoren der Bauwirtschaft dokumentieren seit dem sprunghaften Anstieg der Bauzinsen im Frühjahr 2022 eine deutliche sinkende Nachfrage (Statistisches Bundesamt, 2023). Die Auftragseingänge gingen 2022 im Wohnungsbau real um 16,5 Prozent zurück. Auch die Genehmigungen sind 2022 um 6,9 Prozent auf 354.500 Wohneinheiten gesunken. Die Transaktionen auf dem Immobilienmarkt brachen ein. Der Markt war und ist teilweise noch in einer Schockstarre. Käufer und Verkäufer finden nicht zusammen. Die Zeit flächendeckend steigender Preise für Wohnimmobilien ist nun zu Ende. Zu Beginn des laufenden Jahres setzt sich der negative Trend ungebremst fort. Entsprechend wird seit Monaten stetig weniger finanziert. Die Neugeschäftsvolumina der Banken für Wohnungsbaukredite an private Haushalte sank im Januar 2023 auf 12,7 Mrd. Euro. Das ist ein Minus von knapp 50 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und der niedrigste Wert seit 2008.
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