1. Home
  2. Studien
  3. Aktuelle Ergebnisse des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI): Vorsichtiger Optimismus für 2023
Ralph Henger / Michael Voigtländer Gutachten 24. März 2023 Aktuelle Ergebnisse des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI): Vorsichtiger Optimismus für 2023

Die Frühjahrsbefragung der Immobilienunternehmen 2023 im Rahmen des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) dokumentiert einen leicht wiederkehrenden Optimismus in der Branche.

PDF herunterladen
Gutachten
Vorsichtiger Optimismus für 2023
Ralph Henger / Michael Voigtländer Gutachten 24. März 2023

Aktuelle Ergebnisse des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI): Vorsichtiger Optimismus für 2023

Gutachten im Auftrag des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Die Frühjahrsbefragung der Immobilienunternehmen 2023 im Rahmen des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) dokumentiert einen leicht wiederkehrenden Optimismus in der Branche.

Das Immobilienklima verbessert sich gegenüber dem Vorquartal spürbar und erreicht mit einem Plus von 10,4 Punkten wieder einen leicht positiven Wert von +1,3. Nach dem äußerst pessimistischen Ergebnis im Vorquartal erzielen sowohl die Lage als auch die Erwartungen für die nächsten zwölf Monate mit einem Plus von 11,2 beziehungsweise 9,7 einen Zuwachs in ähnlicher Größenordnung. Die Lage erreicht damit den Wert 17,6, während die Erwartungen mit -13,7 negativ bleiben. Die negativen Erwartungen zeigen, dass weiter eine große Unsicherheit in der Branche besteht, da weder bei der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung noch bei den Baukosten und Finanzierungsbedingungen klare Trends für 2023 zu erkennen sind. Die Ergebnisse im Einzelnen:

  • Im Bürosektor laufen die immer noch gut eingeschätzte Geschäftslage und die negativen Erwartungen weiter auseinander. Die Lage wird mit 42,5 bewertet, was weiterhin die beste Bewertung aller Segmente darstellt (+9,2 gegenüber dem Vorquartal). Die Erwartungen gehen jedoch weiter zurück und sinken um -6,1 auf -23,8 Punkte. Das daraus berechnete Büroklima steigt damit leicht um 0,5 auf 6,7 Punkte. Die bestimmenden Belastungsfaktoren bleiben die Renditeentwicklung und die Attraktivität der Assetklasse für institutionelle Investoren sowie die Unsicherheiten bezüglich der weiteren Büroflächennachfrage aufgrund neuer Homeoffice-Konzepte der Unternehmen bei jedoch gleichzeitig guter Beschäftigungslage.  
  • Im Handelsimmobiliensektor verbessert sich das Stimmungsbild erheblich. Durch ein Plus der Geschäftslage auf 30,5 (+7,0) und einem regelrechten Euphoriesprung bei den Erwartungen um 59,2 (!) auf 11,5 dreht sich das Handelsklima ins Positive. Das Immobilienklima beträgt nun 20,9 Punkte, mit einem Plus von 36,3 gegenüber dem Vorquartal. Traditionell unterliegt das Handelssegment den größten Stimmungsschwankungen. Aktuell profitiert der Handel vom kräftigen privaten Konsum und der Erwartung, dass dieser sich auch im laufenden Jahr durch die deutlich niedrigeren Energiepreise als befürchtet nun viel besser entwickeln wird, als noch bei der Winterbefragung im Dezember erwartet wurde.
  • Im Wohnsegment werden Lage und Erwartungen geringfügig besser als im Winter einschätzt. Das Wohnklima bleibt dabei aber mit -8,0 (+4,9) negativ, was an den weiter negativen Erwartungen liegt (-19,4). Insbesondere die zunehmenden energetischen Auflagen in Kombination mit stetig steigenden Baukosten sowie schwindender Zahlungsfähigkeit der Mieter belasten die Ertragserwartungen. Hinzu kommen kostenseitige Probleme in Zeiten hoher Inflation, die auf die Gewinnmargen drücken und neue Projekte unwirtschaftlich werden lassen.
  • Die Projektentwickler leiden weiterhin am stärksten unter der aktuellen Marktsituation. Die Geschäftslage wird mit -25,6 und einem vierten Rückgang in Folge so schlecht eingeschätzt wie noch nie.  Ausgehend von der aktuellen schlechten Ausgangslage überwiegt aber der Optimismus (Erwartungen steigen um 45,6 (!) auf 17,9 Punkte), dass sich in diesem Jahr der Markt an das neue Zinsniveau gewöhnen wird und sowohl eine sinkende Inflation als auch stabilere Rahmenbedingen dazu führen werden, dass die Nachfrage nach neuen Projekten wieder zurückkommt.

Die diesmalige Sonderfrage beschäftigt sich mit den geplanten Investitionen in den Neubau und in Modernisierungen. 45,7 Prozent der Immobilienunternehmen wollen im laufenden Jahr weniger als 2022 investieren. Hingegen wollen 26,2 Prozent mehr investieren. Das schwache Investitionsklima zu verbessern, gelingt aus Sicht der Unternehmen am besten durch die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren (29,5 Prozent) und einer Aufstockung der bestehenden Bundesförderprogramme (25,7 Prozent).

PDF herunterladen
Gutachten
Vorsichtiger Optimismus für 2023
Ralph Henger / Michael Voigtländer Gutachten 24. März 2023

Aktuelle Ergebnisse des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI): Vorsichtiger Optimismus für 2023

Gutachten im Auftrag des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Wie Immobilienunternehmen die Konjunktur bewerten
Ralph Henger / Michael Voigtländer Interaktive Grafik 22. März 2024

Wie Immobilienunternehmen die Konjunktur bewerten

Die Unternehmen der Immobilienbranche geben vierteljährlich Auskunft über ihre Geschäftslage und Erwartungen. Der Zahlenwert ergibt sich aus dem Anteil der positiven Antworten abzüglich der negativen Antworten. Die Antworten werden nach Unternehmensgröße ...

IW

Artikel lesen
Ralph Henger / Michael Voigtländer Interaktive Grafik 22. März 2024

Die aktuelle Situation der Immobilienunternehmen

Der ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex bildet die Geschäftslage aller Unternehmen des deutschen Immobilienmarktes ab. Neben den beiden klassischen Fragen zur Lage und den Aussichten des eigenen Unternehmens, werden auch Fragen zu den Preis- und Mietentwicklungen, ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880