Ein Anstieg der Baukosten, die Energiekrise, eine Zinswende und eine prozyklisch agierende Wohnungspolitik stellen die Wohnungsmärkte vor große Herausforderungen.
Neue Herausforderungen für die Wohneigentumsbildung
Studie im Auftrag der Deutsche Reihenhaus AG
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Ein Anstieg der Baukosten, die Energiekrise, eine Zinswende und eine prozyklisch agierende Wohnungspolitik stellen die Wohnungsmärkte vor große Herausforderungen.
Der Anteil des erschwinglichen Wohnungsangebots hat sich im Jahr 2022 deutlich reduziert. Im Fall des Einfamilienhauses beispielsweise ist der Anteil des erschwinglichen Angebots für die einkommensstärksten 20 Prozent der Haushalte seit Beginn des Jahres von 62 Prozent auf 47 Prozent gesunken. Für einen Median-Einkommenshaushalt ist der Anteil von 40 auf 28 Prozent gefallen. Ähnliche Rückgänge zeigen sich auch für andere Objekttypen und Einkommensgruppen.
Die Veränderungen des Anteils an erschwinglichen Angeboten fällt in Großstadtregionen stärker aus. Im Mittel der Top-7-Städte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) hat sich der Anteil an erschwinglichen Ein- und Zweifamilienhäusern für die einkommensstärksten 20 Prozent der Haushalte halbiert (-54 Prozent). Auch in den an die Top-7 direkt angrenzenden Regionen hat sich der Anteil der erschwinglichen Inserate deutlich reduziert (-46 Prozent).
Die Zinswende hat Auswirkungen auf die Angebotssituation in öffentlich zugänglichen Inseratsplattformen. Seit Jahresbeginn 2022 sind die Angebotszahlen in Online-Inseratsplattformen deutlich angestiegen. Im Oktober 2022 waren deutschlandweit 60 Prozent mehr Ein- und Zweifamilienhäuser und 41 Prozent mehr Eigentumswohnungen inseriert. Es gibt Hinweise darauf, dass höherpreisige Regionen stärker von Kaufzurückhaltung betroffen sind.
Die inserierten Kaufpreise sind trotz der Kaufzurückhaltung bisher weitestgehend stabil geblieben. Die Kaufzurückhaltung am Markt für Wohneigentum hat jedoch Auswirkungen auf den Mietwohnungsmarkt. Die durchbrochenen Umzugsketten der Mieterhaushalte in Eigentumsimmobilien erhöhen den Druck auf den Mietwohnungsmarkt zusätzlich, die inserierten Mietpreise stiegen in diesem Jahr wieder stärker als in den Vorjahren.
Die Wohnungspolitik muss reagieren. In der aktuellen Marktphase gilt es mehr denn je, aktive Wohneigentumspolitik zu gestalten. Hierzu gehören die Einführung einer progressiven Grunderwerbsteuer mit Grundsteuerfreibeträgen für Erstkäufer und Selbstnutzer, die Einführung von Nachrangdarlehen und einer Hypothekenversicherung.
Neue Herausforderungen für die Wohneigentumsbildung
Studie im Auftrag der Deutsche Reihenhaus AG
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