Eine Analyse auf Basis einer IW-Umfrage
Betriebsratswahlen 2010
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Eine Analyse auf Basis einer IW-Umfrage
Die Analyse der Betriebsratswahlen 2010 bestätigt den großen Rückhalt der betrieblichen Interessenvertretungen in den Belegschaften. Die Wahlbeteiligung zwischen dem 1. März und 31. Mai 2010 in den mehr als 1.000 untersuchten Unternehmen lag mit gut 79 Prozent auf einem hohen Niveau und bewegte sich in der Größenordnung der vergangenen Wahltermine. Sie ist besonders dort hoch, wo auf das vereinfachte Wahlverfahren zurückgegriffen wird. In knapp drei von vier Untersuchungseinheiten wählen die Arbeitnehmer ihre Interessenvertreter unmittelbar und persönlich aus einer Vorschlagsliste. Die Listenwahl hat daher ein geringeres Gewicht als 2006 und ist vor allem in Unternehmen mit mehr als 1.000 wahlberechtigten Beschäftigten zu finden. Frauen haben im Durchschnitt 29 Prozent der Sitze errungen. Betriebsräte rekrutieren sich in der Regel aus Mitarbeitern der Altersklassen 31 bis 45 und 46 bis 59 Jahre. Der gewerkschaftliche Organisationsgrad bewegt sich im Durchschnitt zwischen gut 49 und 55 Prozent. Er ist in Dienstleistungsbetrieben niedriger als in der Industrie. Das Ausmaß der Zugehörigkeit der betrieblichen Interessenvertreter zu einer DGB-Gewerkschaft sinkt mit einem steigenden Anteil von Frauen und Hochqualifizierten in der Belegschaft. Gremien, in denen viele Betriebsratsmitglieder wiedergewählt worden sind, sind hingegen stärker gewerkschaftlich organisiert. Bei der Wahl ihres Vorsitzenden setzen die Betriebsräte wie in den Jahren zuvor auf Erfahrung und Kontinuität.
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