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Sebastian Kohl / Pekka Sagner / Michael Voigtländer Gutachten 25. August 2019 Mangelware Wohnraum: Ökonomische Folgen des Mietpreisbooms in deutschen Großstädten

Die große Mehrheit der Haushalte in den 14 deutschen Großstädten wohnt zur Miete. Der anhaltende Immobilienboom hat in den letzten zehn Jahren nicht nur Kaufpreise, sondern auch (Neu-)Mieten stark ansteigen lassen, während der Bau neuen Wohnraums unterdurchschnittlich blieb.

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Ökonomische Folgen des Mietpreisbooms in deutschen Großstädten
Sebastian Kohl / Pekka Sagner / Michael Voigtländer Gutachten 25. August 2019

Mangelware Wohnraum: Ökonomische Folgen des Mietpreisbooms in deutschen Großstädten

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Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Die große Mehrheit der Haushalte in den 14 deutschen Großstädten wohnt zur Miete. Der anhaltende Immobilienboom hat in den letzten zehn Jahren nicht nur Kaufpreise, sondern auch (Neu-)Mieten stark ansteigen lassen, während der Bau neuen Wohnraums unterdurchschnittlich blieb.

Diese Studie untersucht, wie sich der Boom am Mietmarkt auf die urbane Mieterpopulation ausgewirkt hat.

Auf einen Blick

  • Insbesondere die deutschen Großstädte und Ballungsräume sehen sich einem lang anhaltenden Mietenboom gegenüber. Die Neuvertragsmieten liegen teilweise deutlich über den Bestandsmieten.
  • Die Mietkostenbelastung hingegen stagniert seit dem Ende des Wiedervereinigungsbooms. Eine Zuspitzung der Wohnkostenbelastung in den letzten Jahren ist nicht zu erkennen.
  • Hinsichtlich des Wohnflächenkonsums zeigen sich Anpassungsprozesse in den Mieterhaushalten am aktuellen Rand: Die Mieter wohnen zunehmend in kleineren Wohnungen, der Wohnflächenkonsum sinkt und Crowdingphänomene treten auf.
  • Diese Entwicklungen sind von einem mangelnden Angebot getrieben. Um einen eventuellen Anstieg der Mietkostenbelastung zu verhindern und eine optimale Wohnraumallokation wiederherzustellen, muss mehr adäquater Wohnraum bereitgestellt werden

Die Studie belegt das Schwabe’sche Gesetz: Einkommensschwache Haushalte zahlen relativ mehr Miete und wohnen enger. Allerdings hat sich die Mietbelastungsungleichheit gerade nicht im letzten Jahrzehnt verstärkt, sondern ist bereits zum Ende des Wiedervereinigungsbooms auf ihr heutiges Level gestiegen. Der Mietpreisanstieg hat zwar die Gräben zwischen Mieter und Eigentümer vertieft, schlägt sich aber (noch) nicht in steigender Mietbelastung bei Haushalten aller Einkommensgruppen nieder. Vielmehr beobachtet die Studie einen allgemeinen Rückgang des Wohnflächenkonsums und der Durchschnittsgröße auch neuer Wohnungen sowie eine Zunahme von ‚Crowdingphänomenen‘. Auch ist die Ungleichheit des Wohnflächenkonsums leicht gestiegen. Die Studie sieht im mangelnden Neubau geeigneten Wohnraums eine der Haupterklärungen: Relativ zum Bevölkerungswachstum ist der Neubau zurückgeblieben und Neubauangebote sind systematisch zugunsten teurer Großwohnungen verzerrt. 

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