In den letzten Jahrzehnten hat die Förderung von Diversität am Arbeitsplatz zunehmend an Bedeutung gewonnen. Diversität umfasst dabei die Bildung von Teams und deren beruflicher Potenzialfreisetzung, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung oder Behinderung.
Inklusion am Arbeitsplatz stärken: Wie die Verhaltensökonomik helfen kann, Hürden in der Einstellung von Menschen mit Behinderung zu überwinden
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
In den letzten Jahrzehnten hat die Förderung von Diversität am Arbeitsplatz zunehmend an Bedeutung gewonnen. Diversität umfasst dabei die Bildung von Teams und deren beruflicher Potenzialfreisetzung, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung oder Behinderung.
Neueste Entwicklungen zeigen, dass sich mittlerweile eine große Zahl von Unternehmen im Rahmen ihrer Corporate-Social-Responsibilty-Strategien selbstverpflichtend Ziele zur diversen Mitarbeitereinstellung setzen. Und obwohl Vielfalt und Inklusion unabdingbare Säulen einer gerechten Arbeitswelt darstellen, stehen Unternehmen trotz zunehmender Bemühungen vor erheblichen Herausforderungen bei der Schaffung einer diversen Belegschaft und der gleichberechtigten Einstellung von Menschen mit Behinderungen.
Gleichzeitig suchen Unternehmen aufgrund des Fachkräftemangels oft lange oder erfolglos nach geeigneten Mitarbeitern. Und obwohl viele Menschen mit Behinderungen geeignete Qualifikation aufweisen, wird das Potential dieser Beschäftigungsgruppe nicht vollständig ausgeschöpft. Die Einstellung von Menschen mit Behinderungen ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch eine Chance für Unternehmen, von einer breiteren Palette an Talenten, Perspektiven und Fähigkeiten zu profitieren. Trotzdem zeigen Forschung und Erfahrung, dass es weiterhin tief verwurzelte Vorurteile, unbewusste Diskriminierung und fehlende Sensibilisierung gibt, die die Einstellungsentscheidungen in Organisationen beeinflussen. Diese verhaltensökonomischen Hürden können dazu führen, dass qualifizierte Menschen mit Behinderungen von der Arbeitswelt ausgeschlossen werden, was nicht nur ihre persönlichen Chancen beschränkt, sondern auch den Unternehmen wertvolle Ressourcen vorenthält.
Diese Thematik findet auch im rechtlichen Kontext Beachtung, da der Gesetzgeber Unternehmen im Rahmen des Neunten Sozialgesetzbuchs zur Einstellung von Menschen mit Behinderungen verpflichtet. Generell gilt für alle öffentlichen und privaten Unternehmen – abgesehen von Ausnahmeregelungen für kleinere Unternehmen – eine gesetzliche Beschäftigungsquote von fünf Prozent, wenn diese im Jahresdurchschnitt monatlich über 60 Arbeitsplätze verfügen. Eine Pflicht der Arbeitgeber zur Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung liegt jedoch bereits bei einer jahresdurchschnittlichen Betriebsgröße von 20 Mitarbeitern vor. Werden die Beschäftigungsquoten nicht erreicht, können sogar Ausgleichsabgaben von bis zu 320 Euro pro Monat pro unbesetztem Arbeitsplatz anfallen (§ 160 SGB IX). Betriebe mit einer jahresdurchschnittlichen Beschäftigungsquote von null Prozent werden aufgrund des kürzlich verkündeten Gesetzes zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts zukünftig sogar 720 Euro pro unbesetztem Pflichtarbeitsplatz entrichten.
Diese Studie widmet sich intensiv der Analyse der komplexen Hürden und verhaltensökonomischen Einflüsse, die die Einstellung von Menschen mit Behinderungen negativ beeinflussen und entwickelt Ansätze, um diese Hindernisse mithilfe von Nudging-Strategien und inklusiven Führungsstrategien zu überwinden.
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