Die neuen Direktinvestitionen der deutschen Wirtschaft in China (inkl. Hongkong) sind im Jahr 2023 mit 11,9 Milliarden Euro auf einen neuen Höchststand gestiegen.

Deutsche Direktinvestitionen nach China und Hongkong auf neuem Höchststand – von Diversifizierung kaum eine Spur
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die neuen Direktinvestitionen der deutschen Wirtschaft in China (inkl. Hongkong) sind im Jahr 2023 mit 11,9 Milliarden Euro auf einen neuen Höchststand gestiegen.
Sie werden allein durch reinvestierte Gewinne finanziert. Allein von 2021 bis 2023 haben deutsche Firmen genauso viel neu in China investiert wie in den sechs Jahren von 2015 bis 2020. Es zeigt sich zudem keine Diversifizierung. Der Anteil Chinas (inkl. Hongkong) an den weltweiten deutschen Direktinvestitionsströmen stieg sogar auf 10,3 Prozent– und damit auf den höchsten Wert seit 2014. Auch gegenüber dem übrigen Asien gab es keine Diversifizierung.
Neuer Höchstwert
Die neuesten Zahlen der Deutschen Bundesbank zeigen: Die deutsche Wirtschaft insgesamt hat im vergangenen Jahr so viel neu in China (einschließlich Hongkong) investiert wie nie zuvor. Die Direktinvestitionsströme stiegen im Jahr 2023 auf 11,9 Milliarden Euro (Abbildung).
Das ist ein neuer Höchstwert – nach ohnehin schon hohen Werten in den beiden Vorjahren. Allein in den drei Jahren 2021 bis 2023 haben deutsche Firmen damit genauso viel neu in China investiert wie in den sechs Jahren von 2015 bis 2020.
Gespaltenes Bild
Allerdings zeigt sich seit 2020 ein gespaltenes Bild:
- Auf der einen Seite stehen die neuen Investitionen in China insgesamt, die in der Gesamtschau allein aus den dort erwirtschafteten Gewinnen finanziert werden.
- Auf der anderen Seite gibt es in den letzten vier Jahren offensichtlich auch Absetzbewegungen aus China. Das zeigen die negativen Werte für die Sonstigen Komponenten, unter denen das Beteiligungskapital meist eine besondere Rolle spielt. So hat eine IW-Studie mit Werten bis 2022 gezeigt, dass in den letzten Jahren mehr an Beteiligungen in China abgebaut als durch Geldströme aus Deutschland neu aufgebaut wurde.
Update vom 8. April 2024
Die in dieser Studie errechneten Angaben sind nicht mehr aktuell, da die Deutsche Bundesbank die zugrundeliegenden Daten in ungewöhnlich großem Umfang revidiert hat. Auf Basis der revidierten Daten ergibt sich folgendes Bild:
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Auch wenn die Zahlen der Deutschen Bundesbank hier am aktuellen Rand keinen genaueren Einblick ermöglichen, ist zu vermuten, dass es weiterhin eine Spaltung zwischen wenigen Großunternehmen und dem Gros der Mittelständler gibt. Andere Studien und anekdotische Evidenz stützen die These, dass einige Mittelständler ihr Engagement in China zu verringern oder sich sogar ganz zurückzuziehen scheinen.
Statt Diversifizierung sogar höherer Anteil
Die neuen Daten der Deutschen Bundesbank geben auch Aufschluss darüber, ob es zu einer Diversifizierung weg von China kam. Dazu müsste zumindest der Anteil Chinas an den Direktinvestitionsströmen ins gesamte Ausland sinken. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Der Anteil Chinas (inklusive Hongkong) an allen ausländischen Direktinvestitionen der deutschen Wirtschaft hat erstmals seit 2014 wieder die 10-Prozent-Marke überschritten und im Vorjahr 10,3 Prozent erreicht. In den Jahren 2018 bis 2020 lag der Anteil noch bei unter 3 Prozent. Das hat auch damit zu tun, dass die deutschen Direktinvestitionen im Ausland – gegen den Trend der anhaltend hohen Investitionen in China – von knapp 170 Milliarden Euro auf 116 Milliarden Euro gesunken sind.
Auch im Vergleich zum übrigen Asien zeigt sich keine Diversifizierung weg von China. Dazu müsste der Anteil des übrigen Asiens stärker zulegen als der Anteil Chinas. Zwar liegt diese Quote erneut auf relativ hohem Niveau von 8 Prozent im Zeitvergleich, doch kam es im Vorjahr nur zu einer Stagnation.
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Deutsche Direktinvestitionen nach China und Hongkong auf neuem Höchststand – von Diversifizierung kaum eine Spur
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

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