Die US-Präsidentschaftswahl 2016 war eine Zäsur für die amerikanische Politik und die internationalen Beziehungen. Auch für Deutschland und Europa kam es zu gravierenden Veränderungen durch die derzeitige US-Administration.
Biden versus Trump
IW-Policy Paper
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die US-Präsidentschaftswahl 2016 war eine Zäsur für die amerikanische Politik und die internationalen Beziehungen. Auch für Deutschland und Europa kam es zu gravierenden Veränderungen durch die derzeitige US-Administration.
So sind die USA aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen, haben wichtige multilaterale Institutionen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder die Welthandelsorganisation (WTO) verlassen oder geschwächt und haben in der Handelspolitik einen Kurs der Konflikte gegenüber China, Europa und anderen Partnern verfolgt. Mit der weitreichenden Senkung von Unternehmenssteuern in Amerika hat sich umgekehrt die deutsche Position im Steuerwettbewerb verschlechtert. Protektionismus und Unsicherheit über den weiteren Kurs waren vielfach prägend und haben auch für Deutschland erhebliche wirtschaftliche Bedeutung (Kolev, 2018; Grömling/Matthes, 2019).
Die Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident ist ökonomisch von zwei Entwicklungen geprägt. Die ersten Jahre lagen in der Spätphase eines weltwirtschaftlichen Aufschwungs, der seit dem Ende der globalen Wirtschaftskrise 2008/2009 anhielt. Zuletzt war diese Phase – nicht nur aufgrund der Handelspolitik der USA – durch vermehrte Unsicherheit und nur noch verhältnismäßig langsam wachsenden Handel geprägt. Die zweite Entwicklung ist die Corona-Pandemie, die die USA besonders schwer getroffen hat.
Bevor in den folgenden Abschnitten die Positionen der zwei Präsidentschaftskandidaten in Sachen Handels-, Industrie- und Klimapolitik erörtert werden, wird an dieser Stelle anhand einiger makroökonomischer Kennzahlen ein erster Eindruck über die Zwischenbilanz der jetzigen Administration gegeben. Hierfür werden die ersten drei Jahre der Amtszeit von Präsident Trump berücksichtigt und jeweils mit den vier Jahren der zweiten Amtszeit von Präsident Obama verglichen. Da eine tiefergehende Analyse zu Gründen und unterstützenden Trends über den Rahmen der vorliegenden Analyse hinausgeht, ist es kaum möglich, die Entwicklung der Kennzahlen allein der Trumpschen Politik zuzuschreiben. Vielmehr sollen die verwendeten Kennzahlen einen ersten Eindruck über die Entwicklung während der Trump-Administration vermitteln. Auch die Bewegungen an den Finanzmärkten bleiben hier unberücksichtigt, die für die Darstellung der vermeintlichen eigenen Leistungen der Administration wichtig ist, nicht aber unbedingt die realen Effekte der gesamten Volkswirtschaft abbilden.
Hubertus Bardt / Galina Kolev: Biden versus Trump – Positionen in der Handels-, Wirtschafts- und Klimapolitik
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