Die Zahl der Studenten ist seit 2010 um etwa 28 Prozent in Deutschland gestiegen, in manchen der betrachteten Hochschulstandorte lag der Zuwachs sogar bei 40 Prozent und mehr. Gleichzeitig hinkt die Bautätigkeit dem Einwohnerwachstum in vielen Städten hinterher, so dass der Markt für studentisches Wohnen angespannt ist.
IW-Studentenwohnpreisindex 2018: Mietpreisunterschiede zwischen Hochschulstandorten weiten sich
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die Zahl der Studenten ist seit 2010 um etwa 28 Prozent in Deutschland gestiegen, in manchen der betrachteten Hochschulstandorte lag der Zuwachs sogar bei 40 Prozent und mehr. Gleichzeitig hinkt die Bautätigkeit dem Einwohnerwachstum in vielen Städten hinterher, so dass der Markt für studentisches Wohnen angespannt ist.
Der IW-Studentenwohnpreisindex zeigt für alle betrachteten Städten Mietpreisanstiege an. Bezogen auf 2010 haben die Mieten vor allem in München (+51 Prozent) und in Berlin (+67 Prozent) stark zugelegt. Auch im 1. Halbjahr 2018 sind die Mieten für studentisches Wohnen weiter gestiegen, besonders in Berlin mit einem Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr um 9,8 Prozent. Doch auch in Heidelberg, Frankfurt und Bamberg sind die Mieten mit über 6 Prozent zuletzt deutlich gestiegen.
Für eine Musterwohnung müssen Studenten in München am meisten zahlen, dort beträgt die Warmmiete 634 Euro in Monat. Der nächstteuerste Hochschulstandort ist Frankfurt mit 500 Euro pro Monat. Insgesamt zeigt die Analyse, dass die Streuung der Durchschnittsmieten zugenommen hat und insbesondere hochpreisige Angebote die durchschnittlichen Mieten nach oben ziehen.
Allerdings gibt es auch Hochschulstandorte, die deutlich günstiger sind. In sechs der achtzehn betrachteten Hochschulstandorte liegt der Preis für eine Musterwohnung bei unter 350 Euro, im Ruhrgebiet, in Magdeburg und in Leipzig sogar unter 300 Euro. Auch die Zuwachsraten bei den Mieten liegen in diesen Hochschulstandorten deutlich unter den Werten für Berlin, München oder Köln.
Mieten werden damit zunehmend wichtiger für die Hochschulwahl – und dieser Trend bietet Chancen für die regionale Entwicklung. Schließlich können starke Hochschulen abseits der Großstädte Wachstumsimpulse geben und damit gleichsam die angespannten Wohnungsmärkte der Großstädte entlasten.
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