Geht es nach der britischen Regierung, wird das Vereinigte Königreich mit dem Austritt aus der Europäischen Union auch den Binnenmarkt und die Zollunion verlassen. Das bedeutet, dass der Warenhandel zwischen beiden Wirtschaftsräumen künftig durch nicht-tarifäre Handelshemmnisse, im schlimmsten Fall sogar durch Zölle behindert wird. Dies hat möglicherweise nicht nur Mehrkosten für den Endverbraucher zur Folge.

Produktions- und Lieferverflechtungen zwischen britischen Branchen, der EU und Deutschland
IW-Trends
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Geht es nach der britischen Regierung, wird das Vereinigte Königreich mit dem Austritt aus der Europäischen Union auch den Binnenmarkt und die Zollunion verlassen. Das bedeutet, dass der Warenhandel zwischen beiden Wirtschaftsräumen künftig durch nicht-tarifäre Handelshemmnisse, im schlimmsten Fall sogar durch Zölle behindert wird. Dies hat möglicherweise nicht nur Mehrkosten für den Endverbraucher zur Folge.
Betroffen wären auch Unternehmen im UK und in der EU, die über Wertschöpfungsketten miteinander verbunden sind. Um herauszufinden, welche Wirtschaftszweige davon besonders betroffen wären, wird der Austausch von Vorleistungen auf der Grundlage der World Input-Output Database (WIOD) zwischen 56 Branchen im UK und der EU einerseits und zwischen dem Vereinigten Königreich und Deutschland andererseits untersucht. Die meisten britischen Vorleistungsexporte in die EU werden von Dienstleistungsbranchen erbracht. Umgekehrt verschiebt sich das Bild: Acht von zehn Branchen aus der EU mit dem größten Vorleistungsexport in das UK zählen zum Verarbeitenden Gewerbe. Für den wechselseitigen Vorleistungsaustausch zwischen Deutschland und UK werden jeweils die inversen Koeffizienten für die Wirtschaftszweige berechnet. Dies zeigt, wie intensiv diese Branchen untereinander verflochten sind. Beim Vorleistungsbezug deutscher Branchen aus dem UK ist dieser Wert am höchsten für den Sonstigen Fahrzeugbau, gefolgt von der Kokerei- und Mineralölverarbeitung sowie der Metallindustrie. Bei den britischen Vorleistungsbezügen aus Deutschland sind, gemessen an den inversen Koeffizienten, die Autoindustrie und die Chemie am stärksten betroffen.


Berthold Busch: Produktions- und Lieferverflechtungen zwischen britischen Branchen, der EU und Deutschland
IW-Trends
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Berthold Busch: The network of production and supply links between British industries, the EU and Germany
IW-Report

EU-Haushalt: Deutschland bleibt größter Nettozahler
Mehr als 237 Euro zahlte im Jahr 2022 jeder Deutscher netto an die EU, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) – kein anderes Land hat so tief in die Tasche gegriffen. Am meisten Geld geht an Deutschlands östlichen Nachbarn Polen.
IW
Wohin fließt das Geld aus dem EU-Haushalt?: Nettozahler und Nettoempfänger in der EU
Die deutsche Nettoposition ist im Jahr 2022 leicht gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, von 21,4 Milliarden Euro auf 19,7 Milliarden Euro. Sie liegt damit aber immer noch deutlich höher als in der Vor-Brexit-Zeit.
IW