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Axel Plünnecke IW-Policy Paper Nr. 14 12. Dezember 2024 Agenda 2030 für die Bildungspolitik: Herausforderungen der Transformation meistern

Deutschland steht vor der Herausforderung, gleichzeitig Demografie, Dekarbonisierung, Digitalisierung und Deglobalisierung zu bewältigen. Hierfür sind Innovationskraft und Fachkräftesicherung entscheidend.

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Herausforderungen der Transformation meistern
Axel Plünnecke IW-Policy Paper Nr. 14 12. Dezember 2024

Agenda 2030 für die Bildungspolitik: Herausforderungen der Transformation meistern

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Deutschland steht vor der Herausforderung, gleichzeitig Demografie, Dekarbonisierung, Digitalisierung und Deglobalisierung zu bewältigen. Hierfür sind Innovationskraft und Fachkräftesicherung entscheidend.

Doch die Innovationskraft Deutschlands schwächt sich im internationalen Vergleich ab: Forschungsausgaben wachsen langsamer als bei Konkurrenten, und der Anteil an Patentanmeldungen sinkt. Zusätzlich belasten eine ungünstige demografische Struktur und der Rückgang von MINT-Kompetenzen bei Jugendlichen.

Zuwanderung hilft, die demografische Entwicklung etwas auszugleichen, doch das Bildungssystem hebt die Potenziale nicht ausreichend. Entscheidender als der Migrationsstatus ist die Tatsache, dass viele Kinder aus bildungsfernen Haushalten stammen, zu Hause kein Deutsch sprechen und Schulen besuchen, wo ähnliche Herausforderungen verbreitet sind. Zudem wirkt sich eine starke Social-Media-Nutzung negativ auf die Lesekompetenz aus.

Für eine erfolgreiche Transformation müssen Innovationskraft und demografische Herausforderungen besser bewältigt werden. Die Bildungspolitik kann dabei eine zentrale Rolle spielen, indem Kinder aus bildungsfernen Haushalten besser gefördert werden, die Innovationskraft durch bessere MINT-Bildung und Investitionen in Hochschulen gestärkt und Offenheit für Wandel gefördert wird.

In Kitas sollten Betreuungslücken geschlossen und verbindliche Sprachstandserhebungen mit passenden Förderangeboten für alle Kinder eingeführt werden. Schulen benötigen einen Ausbau von Ganztagsangeboten, mehr multiprofessionelle Teams, die Einrichtung von Familienzentren, mehr Schulautonomie und Vergleichsarbeiten. Das Startchancenprogramm sollte deutlich ausgeweitet werden. Zur MINT-Förderung sind ein gestärkter Mathematik-Unterricht, eine verbesserte Berufs- und Studienorientierung sowie erweiterte Feedbacksysteme für Kinder und Jugendliche erforderlich. Hochschulen sollten mehr Forschungsausgaben erhalten, Forschungskooperationen mit der Wirtschaft ausbauen und die akademische Weiterbildung fördern. Besonders wirkungsvoll wäre eine Stärkung der Zuwanderung über Hochschulen, unterstützt durch spezielle Begleitprogramme. Offenheit für Wandel können durch verstärkte demokratische Bildung, die Ausweitung internationaler Austauschprogramme und eine gezielte Förderung von Weltoffenheit gefördert werden. Digitale Kompetenzen sollten gestärkt werden, um digitale Mündigkeit und Teilhabechancen sicherzustellen.

Auf Ebene der Bundespolitik sollten ein Qualitätspaket für Sprachförderung in Kitas, die Ausweitung des Startchancenprogramms auf 40 Prozent der Schulen, ein Nationaler Aktionsplan MINT, erweiterte Begleitprogramme für Hochschulzuwanderung, eine Ausweitung des Erasmus-Programm und ein weiterer Digitalpakt beschlossen werden.

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