Gründer bringen frische Ideen in traditionelle Branchen und schaffen häufig ganz neue Wirtschaftszweige. Doch die Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland sinkt laufend – trotz umfassender Förderung. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) will diesen Trend mit einem Aktionsplan stoppen.

Mehr Innovationen durch Gründungen
Anfang der 2000er Jahre boomten die Unternehmensgründungen noch. Doch inzwischen ist die Gründungsfreude auf einem Tiefststand: 2014 wurden nur noch 309.900 Unternehmen gegründet – im Vergleich zu 573.000 im Jahr 2004. An zu wenig staatlicher Förderung kann dieser Rückgang aber nicht liegen: Insgesamt 190 Förderprogramme bieten der Bund, die Bundesländer und die Europäische Union. Aus gutem Grund, denn Unternehmensgründungen sind unerlässlich für Innovationen in einer Gesellschaft und für den Arbeitsmarkt. Etwa jede fünfte neue Stelle wird durch ein neu gegründetes Unternehmen geschaffen.
Um dem Abwärtstrend zu stoppen, hat das IW Köln einen Aktionsplan entwickelt. Unter anderem fordern die Experten, dass die zahlreichen Förderprogramme besser gebündelt und auf jene Unternehmensgründungen zugeschnitten werden sollten, die das größte Wachstumspotenzial bieten. Steuerliche Anreize sollen den Venture-Capital-Markt, also Investitionen in riskante Startups, dynamischer machen.
In den Schulen muss sich laut IW Köln ebenfalls einiges ändern: Untersuchungen deutscher Schulbücher belegen, dass Entrepreneurship dort bisher kaum eine Rolle spielt. Daher sollten Projekte ausgebaut werden, die Schülern das Unternehmertum schmackhaft machen. Zudem muss unnötige Bürokratie abgebaut werden – beispielsweise indem die Behörden Meldeverfahren bündeln und es eine zentrale Anlaufstelle für Gründer gibt. Auch mehr Online-Verfahren würden den Gründern das Leben einfacher machen.

Forschungsschwerpunkte der Kfz-Industrie am Standort Deutschland
Die Autoindustrie am Standort Deutschland sieht sich derzeit mit mehreren Herausforderungen konfrontiert. Die Pkw-Produktion war bereits vor der Corona-Pandemie deutlich gesunken und hatte in den Jahren 2020 und 2021 jeweils historisch starke Einbrüche zu ...
IW
Neuer transatlantischer Innovationsindex: Baden-Württemberg und Berlin auf Augenhöhe mit Massachusetts und Kalifornien
Deutschland ist im Wettbewerb um die besten Ideen gut aufgestellt. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) mit Partnern aus den USA, Italien und Kanada. Baden-Württemberg und Berlin gehören demnach zu den fünf innovativsten ...
IW