1. Home
  2. Presse
  3. Pressemitteilungen
  4. Reformen zeigen Wirkung
Zeige Bild in Lightbox Reformen zeigen Wirkung
(© Foto: Lambros P. Kazanas - Fotolia)
Euro-Krisenländer Pressemitteilung Nr. 10 10. Februar 2015

Reformen zeigen Wirkung

Griechenlands neue Regierung lehnt eine Verlängerung des Rettungsprogramms und der Sparauflagen ab. Dabei zeigt eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW): Die Strukturreformen in Griechenland und den anderen Euro-Krisenländern tun zwar weh – aber sie wirken.

Bereits vor der Finanzkrise litten Griechenland, Spanien, Portugal und Italien unter einer sinkenden preislichen Wettbewerbsfähigkeit, hohen Leistungsbilanzdefiziten und starren Arbeits- und Produktmärkten. Aber erst durch die Krisen ab 2008 ist der Reformdruck so groß geworden, dass die einzelnen Regierungen gar nicht mehr anders konnten, als ihre Länder gründlich umzukrempeln. Das haben sie auf ihren Arbeits- und Produktmärkten umfassender getan als gemeinhin angenommen.

Portugal und Spanien haben beispielsweise ihre hohe Arbeitslosenunterstützung reduziert, und Griechenland hat unter anderem die festgeschriebenen Abfindungszahlungen der Unternehmen gekappt. Auch die Lohnverhandlungen sind deutlich flexibler und betriebsnäher geworden. Zugleich haben alle vier Länder ihren teils strengen Kündigungsschutz gelockert – und rangieren im OECD-Ranking zur Beschäftigungsregulierung mittlerweile vor Deutschland. Damit wird die Währungsunion funktionsfähiger. Denn durch die Strukturreformen werden die Löhne und Preise der Krisenländer flexibler und die Euroländer rücken ökonomisch näher zusammen. Das sind wichtige Voraussetzungen für Länder, die eine Währung teilen.

Der wohl beste Beleg für die Wirksamkeit der Reformen sind die Wachstumszahlen: So kam etwa Griechenland im ersten Quartal 2014 auf ein reales Plus gegenüber dem Vorquartal von 0,8 Prozent – es war das erste Quartalswachstum seit Ende 2009 – und schrieb auch im zweiten und dritten Quartal schwarze Zahlen. Vor allem Spanien, aber auch Portugal verzeichnen inzwischen ebenfalls wieder Zuwächse. In Portugal und Spanien sinkt die Arbeitslosigkeit erstaunlich rasch.

Eine Abkehr von den Reformen, wie von der griechischen Regierung gefordert, würde diese ersten wichtigen Fortschritte zunichte machen.

Arbeitsmarktregulierung

Skala von 0 (sehr flexibel) bis 6 (sehr rigide)

Inhaltselement mit der ID 12209 Inhaltselement mit der ID 12210

Quellen: OECD; Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Diese Grafik können Sie kostenlos auf Ihrer Website einbetten. Schicken Sie eine Mail an onlineredaktion@iwkoeln.de

Datei herunterladen

Jürgen Matthes: Strukturreformen der Krisenländer – Bestandsaufnahme und Abschätzung der Relevanz für Wachstum und Währungsraum

IW policy paper

Datei herunterladen

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Der Weg bleibt holprig
Thomas Obst / Maximilian Stockhausen / Arthur Metzger IW-Kurzbericht Nr. 47 26. Juli 2024

Inflation in der Eurozone: Der Weg bleibt holprig

Die Inflation in der Eurozone befindet sich auf dem Rückzug. Ein Aufatmen wäre aber verfrüht. Zweitrundeneffekte im Arbeitsmarkt sind im vollen Gange und setzen die Geldpolitik weiter unter Druck.

IW

Artikel lesen
Hubertus Bardt IW-Policy Paper Nr. 5 23. Juli 2024

Trump oder Harris oder …? Worauf sich Europa einstellen muss

Wenige Monate vor der Präsidentschaftswahl in den USA hat Donald Trump gute Chancen auf eine Wiederwahl. Auf Seiten der Demokraten hat der amtierende Präsident seine Kandidatur nach langem Zögern zurückgezogen, Vizepräsidentin Kamala Harris wird mit hoher ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880