Die Bundesrepublik versucht seit nunmehr neun Jahren, mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie wirtschaftliche, ökologische und soziale Belange unter einen Hut zu bekommen. Doch der ökonomische Aspekt kommt dabei zu kurz. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) schlägt daher 13 weitere Indikatoren vor, um zu beurteilen, wie tragfähig Entscheidungen sind.
Die Wirtschaft kommt zu kurz
Ein wichtiger Indikator sind beispielsweise die Staatsfinanzen, besonders die impliziten, nicht direkt ausgewiesenen Schulden. Das sind jene staatlichen Ausgaben, die etwa durch gesellschaftliche Veränderungen wie die Überalterung entstehen, aber nicht durch künftige Einnahmen gedeckt werden – was etwa das Rentensystem enorm belastet. Bereits 2005 waren die impliziten Schulden dreieinhalbmal so hoch wie die expliziten Schulden. Zudem sollte auch die Abgabenquote in Betracht gezogen werden, wenn es um nachhaltiges Wirtschaften geht. Denn wer viele Steuern zahlen muss, investiert in der Regel weniger gern. Würde die hohe deutsche Abgabenquote sinken, wäre das eine gute Basis für ein stärkeres wirtschaftliches Wachstum.
Hubertus BardtIndikatoren ökonomischer NachhaltigkeitIW-Analysen Nr. 72, Köln 2011, 52 Seiten, 16,90 Euroversandkostenfreie Bestellung unter: www.iwmedien.de/bookshop
Bei schneller Rückkehr sind es 4 Prozent
Der „echte“ Lohnabstand zwischen erwerbstätigen Männern und Frauen betrug in Deutschland im Jahr 2008 knapp 13 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
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Belastung für den Staat
Die von den Gewerkschaften geforderte Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde führt bei Fiskus und Sozialversicherung je nach Höhe der Arbeitsplatzverluste zu Mindereinnahmen von jährlich bis zu 6,6 Milliarden Euro. Das Institut der deutschen ...
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