1. Home
  2. Presse
  3. Pressemitteilungen
  4. Das Haushaltseinkommen zählt
Gerechter Lohn Pressemitteilung Nr. 17 23. März 2010

Das Haushaltseinkommen zählt

Für Niedriglohnbezieher ist es vor allem wichtig, dass das gesamte Haushaltseinkommen stimmt. Dabei nimmt die Zufriedenheit mit dem eigenen Lohn zu, wenn sich das Gesamteinkommen des Haushalts erhöht, etwa durch Einkünfte des Ehepartners oder Sozialtransfers.

Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln in einer Studie, die sich auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels stützt. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Niedriglohnempfänger in einem Haushalt mit einem monatlichen Gesamteinkommen zwischen 2.500 und 4.000 Euro netto selbst ungerecht behandelt fühlt, nur halb so hoch wie in einem Haushalt mit weniger als 1.900 Euro Monatseinkommen.Diese Zahlen haben eine erhebliche Bedeutung für die Diskussion darüber, ob Niedriglöhne durch gesetzliche Mindestlöhne oder staatliche Transfers aufgestockt werden sollten. Ein Eingriff in die Lohnfindung durch gesetzliche Mindestlöhne führt demnach nicht automatisch zu mehr Lohngerechtigkeit als Transfers – kann aber beschäftigungspolitisch gravierende Folgen haben. Denn Mindestlöhne können dazu führen, dass sich viele davon betroffene Arbeitsplätze nicht mehr rechnen, weil die erwirtschaftete Leistung nicht mehr ausreicht, um den Lohn zahlen zu können.

Hagen Lesch, Jenny Bennet
Arbeit und Fairness – Die Suche nach dem gerechten Lohn
IW-Analysen Nr. 59, Köln 2010, 128 Seiten, 24,90 EuroBestellung über Fax: 0221 4981-445 oder unter: www.iwmedien

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Judith Niehues / Maximilian Stockhausen in Sozialer Fortschritt Externe Veröffentlichung 30. Dezember 2024

Armuts(risiko)grenzen – eine kritische Auseinandersetzung

Dieser Beitrag diskutiert einen von Becker et al. (2022) und Becker (2024) entwickelten Ansatz zur empirischen Herleitung von Armutsgrenzen, der auf einem multidimensionalen Ressourcenansatz basiert und neben einer integrativen Betrachtung von Einkommen und ...

IW

Artikel lesen
Maximilian Stockhausen in Die Politische Meinung Externe Veröffentlichung 20. Dezember 2024

Versprechen gebrochen?: Wohlstand und soziale Durchlässigkeit durch Arbeit und Leistung

Die Soziale Marktwirtschaft mit ihren fundamentalen Prinzipien (Preisstabilität, freier Wettbewerb) war in der Bevölkerung weniger gefestigt als heute und stand im Systemwettbewerb mit der staatsdirigistischen Planwirtschaft im Ostblock.

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880