In Deutschland sind die Lohnstückkosten im Verarbeitenden Gewerbe im Jahr 2009 so stark gestiegen wie in keinem anderen Industrieland: Die Arbeitskosten je Produkteinheit vergrößerten sich um fast 16 Prozent. Hauptursache hierfür waren die Auswirkungen der Finanz- und Konjunkturkrise: Obwohl die Nachfrage nach Industriegütern einbrach, beschäftigten die Unternehmen überproportional viele Mitarbeiter weiter.
Rasanter Anstieg in Deutschland
Anders in den USA: Die Zahl der Erwerbstätigen ging von 2008 auf 2009 um 11 Prozent zurück, die Produktivität blieb nahezu stabil und die Lohnstückkosten stiegen nur um maßvolle 2,4 Prozent an.
Auch langfristig tendierten die deutschen Lohnstückkosten nach oben: Zwischen 1991 und 2009 verteuerte sich diese Größe um fast 24 Prozent – bei der ausländischen Konkurrenz waren es im Schnitt nur 9 Prozent. Aktuell hat sich die Kostensituation in der heimischen Verarbeitenden Industrie jedoch dank der gestiegenen Nachfrage nach Maschinen und Produktionsanlagen wieder etwas entspannt. Im Herbst 2010 lagen die Lohnstückkosten in Deutschland noch 11 Prozentpunkte über dem Wert, den sie vor der Wirtschaftskrise hatten. Das ist zwar deutlich weniger als im ersten Quartal 2009, als die Lohnstückkosten um 25 Prozentpunkte zugelegt hatten, aber immer noch weit entfernt vom ursprünglichen Niveau.
Christoph SchröderProduktivität und Lohnstückkosten der Industrie im internationalen Vergleich
IW-Trends 4/2010
Bei schneller Rückkehr sind es 4 Prozent
Der „echte“ Lohnabstand zwischen erwerbstätigen Männern und Frauen betrug in Deutschland im Jahr 2008 knapp 13 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
IW
Belastung für den Staat
Die von den Gewerkschaften geforderte Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde führt bei Fiskus und Sozialversicherung je nach Höhe der Arbeitsplatzverluste zu Mindereinnahmen von jährlich bis zu 6,6 Milliarden Euro. Das Institut der deutschen ...
IW