Der Streik der Lokführer beginnt vor einer aus Arbeitnehmersicht äußerst komfortablen Arbeitsmarktlage. Bundesweit gibt es lediglich 744 arbeitslos gemeldete Lokführer. Bezogen auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten entspricht dies einer Arbeitslosenquote von nur 2 Prozent. Zudem kann ein Arbeitsloser rechnerisch unter 1,4 Stellenangeboten auswählen.
Vollbeschäftigung garantiert
Im Februar zählte die Bundesagentur für Arbeit 418 gemeldete Stellenangebote. Da aus Untersuchungen bekannt ist, dass nur 39 Prozent der offenen Stellen gemeldet werden, kann von insgesamt über 1.000 offenen Stellen ausgegangen werden - also mehr als eine je Arbeitslosen. Im Vergleich dazu müssen mehr als 4 arbeitslose Kraftfahrzeugführer um ein Stellenangebot konkurrieren.
Zwar sind Arbeitslose Lokführer und Stellenangebote für Lokführer regional recht unterschiedlich verteilt: So gibt es in Ostdeutschland 432 Arbeitslose, aber nur 35 gemeldete Stellen. Doch regionale Mobilität sollte bei einem Beruf wie Lokführer eigentlich keine größere Hürde darstellen.
![Hohe Lohnforderungen sind gefährlich: Die Löhne sind in den vergangenen Jahren deutlich stärker gestiegen als die Produktivität. Hohe Lohnforderungen sind gefährlich: Die Löhne sind in den vergangenen Jahren deutlich stärker gestiegen als die Produktivität.](/fileadmin/_processed_/0/0/csm_Tarifverhandlungen_GettyImages-2147832868_editorial_85952862fb.jpg)
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