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(© Foto: iStock)
Thilo Schaefer IW-Nachricht 15. Oktober 2018

Ökostrom-Förderung: Warum die Umlage anders wirken muss

Die EEG-Umlage, die Erneuerbare Energien fördern soll, wird vor allem von ärmeren Haushalten getragen – gleichzeitig profitieren insbesondere reichere Haushalte, weil sie häufiger Solaranlagen betreiben. Die Umlage muss deshalb vom Stromverbrauch entkoppelt werden.

6,405 Cent pro Kilowattstunde: Das ist die neue EEG-Umlage für das kommende Jahr, also die gesetzliche Ökostrom-Förderung. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Umlage um rund sechs Prozent gesunken. Das ändert allerdings nichts an ihrer Wirkung: Jeder Haushalt muss künftig rund 6,4 Cent je verbrauchte Kilowattstunde Strom zahlen. Zwar verbrauchen reiche Haushalte im Vergleich zu ärmeren Haushalte geringfügig mehr Strom, gleichzeitig macht die Umlage nur einen kleinen Teil ihres Einkommens aus. Wer wenig verdient, spürt die Umlage also besonders stark.

Dabei profitieren reichere Haushalte ohnehin von der Förderung: Je höher das Einkommen, desto häufiger investieren sie in Solaranlagen. Das liegt auch daran, dass die Anlagen meist auf dem Dach des Eigenheims installiert werden, und das können sich viele gar nicht leisten. Fast ein Zehntel der reichsten Haushalte betreibt eine solche Anlage und profitiert so von der Ökostrom-Förderung.

Damit die EEG-Umlage gerechter wirken kann, müsste sie ähnlich konstruiert werden wie die Einkommenssteuer: Durch die Steuerprogression steigt der Steuersatz mit dem Einkommen, dadurch machen die Steuern auch einen höheren Einkommensanteil aus. Eine Lösung wäre deshalb, die EEG-Umlage an die Einkommensteuerzahlungen zu koppeln. Dann würden einkommensstärkere Haushalte deutlich mehr zur Förderung des Ausbaus Erneuerbarer Energien beitragen als einkommensschwächere Haushalte.
 

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