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Zeige Bild in Lightbox Ein Arbeiter prüft die Rotorblätter einer Windkraftanlage.
(© Getty Images)
Roschan Monsef / Severin Klein IW-Nachricht 9. Januar 2023

Arbeitsmarkt: 500 Euro mehr in grünen Branchen

Die Anpassung an den Klimawandel lohnt sich – auch für Beschäftigte: Wer in einem klimarelevanten Bereich arbeitet, verdient deutlich mehr. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Net-Zero bis 2045: Damit Deutschland sein Klimaziel erreicht, braucht es neue Ideen. Besonders begehrt sind deshalb Arbeitskräfte, die die Unternehmen fit für die Klimaneutralität machen. Neben der Umwelt freuen sich die Beschäftigten: Wer in einer EU-taxonomierelevanten Branche arbeitet, bekommt monatlich etwa 500 Euro mehr als Arbeitnehmer in anderen Wirtschaftszweigen.

Nicht nur Höherqualifizierte profitieren

Die EU-Taxonomie definiert seit 2021 94 Wirtschaftsaktivitäten, die einen wesentlichen Beitrag zur Minderung der Emissionen und Anpassung an den Klimawandel leisten können. Wer im Jahr 2021 in einer der aufgeführten Bereiche arbeitete, bekam im Durchschnitt einen Medianlohn von 3.900 Euro. In allen anderen Branchen waren es 3.400 Euro.

Zwar sind auch die Anforderungsniveaus in den grünen Branchen im Schnitt etwas höher. Allerdings bestehen die Lohnunterschiede auch dann noch, wenn man die Jobs nach Anforderungsniveau trennt. 

  • Vollzeitbeschäftigte in Tätigkeiten ohne benötigten Berufsabschluss verdienten etwa 21 Prozent oder 483 Euro mehr.
  • Für Fachkräftetätigkeiten waren es gut 10 Prozent oder 294 Euro mehr. 
  • Spezialisten bekamen im Jahr 2021 12,5 Prozent oder 542 Euro mehr.

Höhere Nachfrage in grünen Branchen

Ein möglicher Grund für die höheren Löhne: Zwischen 2014 und 2021 wuchs die Zahl der Arbeitsplätze in den klimarelevanten Wirtschaftsfeldern um 11 Prozent, in der restlichen Wirtschaft waren es nur sieben Prozent. Die Struktur des Arbeitsmarktes verschiebt sich demnach leicht in Richtung der transformationsrelevanten Wirtschaftszweige. 

„Die Unternehmen haben die Bedeutung der Klimakrise schon lange erkannt“, sagt IW-Arbeitsmarktökonom Roschan Monsef. „Das spiegelt sich auch in den höheren Gehältern transformationsrelevanter Branchen wider. Für Deutschland ist das ein gutes Zeichen. Nur so finden wir die notwendigen Arbeitskräfte für den grünen Wandel.“
 

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